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trennung kann der Lungenbezirk mit der Höhle zusammen
sinken.
Bei zunehmender Verschwartung im Brustfellraum kann
die Nachfüllung mit einer Oellösung anstatt Luft den Lun
genkollaps sichern. Die O e l b r u st (Oleothorax) kommt
auch dann in Frage, wenn aus äußeren Umständen ge
regelte Nachfüllungen nicht oder schwer durchführbar sind.
Das Endergebnis der ein- und doppelseitigen Gasbrust
ist bei günstigem Verlauf und genügend langer Nachbe
handlung das Verschwinden aller Krankheitszeichen ein
schließlich Auswurf und Bazillen. Sammelstatistiken er
geben übereinstimmend, daß die Gasbrustfälle nach einer
Bcobachtungszeit von 10 Fahren noch 40 v. H. Dauer
heilungen aufweisen. Auch Kavernentrüger bleiben nach
erfolgreich abgeschlossener Gasbrustbehandlung in der Re
gel gesund, während sie sonst der Krankheit rettungslos
verfallen wären.
Die k ü n st l i ch e Z w e r ch f e l l ü h m u n g ist seit 10
Fahren als selbständige. Behandlungsmethode in den Hei
lungsplan aufgenommen. Nach örtlicher Betäubung wird
am Halse der erkrankten Seite der Zwerchfellnerv (ner-
vu8 phrenicus) freigelegt und durchschnitten und der in
den Brustkorb absteigende Teil herausgedreht. Dadurch
wird die Nervenbahn unterbrochen, die zum Zwerchfell,
dem zwischen Brust- und Bauchhöhle ausgespannten At
mungsmuskel, führt. Die Zwerchfellmuskulatur ist ge
lähmt, steigt kuppelartig in die Brusthöhle hinauf, ver
kleinert den Brustraum und drückt die Lunge von unten
aus zusammen. Durch die Zwerchfellähmung kommt es
also auch zu einer dauernden Entspannung und Ruhig
stellung der Lunge.
Die Zwerchfellähmung wird bei Verwachsungen zwi
schen Lunge und Rippenfell ausgeführt, also gerade dann,