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Bei der Reinhaltung der Wohnung ist möglichst
wenig Staub aufzuwirbeln. Das Klopfen der Polster-
möbel, Matratzen u. dergl. soll bei offenem Fenster, das
Klopfen der Teppiche im Freien geschehen. Dauernde
oder starke Staubeinatmung verursacht mit der Zeit ln
der Lunge einen chronischen Reizzustand, der in beson
ders staubigen Berufen als Staubinhalations- (Staubein-
atmungs-) Krankheit bekannt ist. Sie schafft in der
Schleimhaut der Atmungswege günstige Bedingungen für
das Haften der dem Staube beigemischten Tuberkulose
erreger.
Die Staubentwickelung läßt sich vermeiden,
Denn die Wohnräume abgesaugt oder feucht aufgewischt
oder zum wenigsten nach gehöriger Anfeuchtung des Fuß
bodens gekehrt werden. Das trockene Kehren der Korridore,
Treppenhäuser und vor allem der Treppen von Stufe zu
Stufe ist eine Rücksichtslosigkeit gegen alle diejenigen,
die in dem Hause ein- und ausgehen müssen. Gerade
an Orten, die viel und von den verschiedensten Leuten be
treten werden, müssen Tuberkelbazillen beim Fegen mit
dem Staube aufgewirbelt werden. Läßt sich die Staub
bildung nicht ganz vermeiden, so ist durch ausgiebiges
Oeffnen der Fenster der Abzug des Staubes zu be
schleunigen.
Das Oeffnen der Fenster ist außerdem not
wendig für die regelmäßige Lüftung der Wohnung. Um
die verbrauchte Luft aus den Zimmern fortzuführen und
reine Luft an ihre Stelle zu schaffen, sind wir auf die
Fenster als die natürlichen Lüftungsöffnungen angewiesen.
Es ist daher auch verkehrt, mit Herannahen der kälteren
Jahreszeit die Fenster abzudichten, damit ja niemand in
Versuchung käme, das Fenster zu öffnen. Heilige Ein
falt! Gerade im Winter ist die Luftverunreinigung in