beträgt der durchschnittliche Fleischverbrauch je Kopf und
Jahr z. B. in Holland, dem Land mit der niedrigsten
Tuberliuloseziffer, nur 34,3 kg gegenüber 51 kg und
darüber in Deutschland.
Der Erwachsene kommt mit 150 Gramm Fleisch täglich
aus und soll den übrigen Eiweißbedarf durch Gemüse und
Milch decken. Auch Getreide und Hülsenfrüchte liefern
zermahlen und in Form von Brei und Suppen das
pflanzliche Eiweiß reichlich und gut. Uebermäßiges Eier
essen ist kostspielig und verdauungsstörend. Der Nähr
stoffgehalt eines Hühnereies entspricht dem Werte von
2—3 Pfennigen. Man müßte täglich 40—50 Hühnereier
essen, um den Bedarf an Eiweiß und Fett decken zu
können. Fischgerichte können ein- bis zweimal in der
Woche die Fleischkost vollwertig ersetzen.
Im übrigen ist es Einkommens- und Geschmackssache,
wie im Einzelhaushalte die Speisen zubereitet und in
welcher Menge und Abwechslung sie gereicht werden.
Ebensowenig wie es ein Normal-Schuhmerk für ein gan
zes Bolk gibt, ebensowenig kann es ein allgemeines
Fleisch- oder Eiweißbedarfsminimum geben, ebensowenig
eine einheitliche Kostordnung oder einen für alle passenden
Speisezettel.
In einer ausreichenden und wirtschaftlich richtig zube
reiteten Mischkost werden die Mineralsalze und
Vitamine in genügender Menge dem Organismus
dargeboten. Die Verordnung von Nährsalzen außerhalb
des Speisezettels erübrigt sich. Das gleiche gilt von den
Bau- und Reizstoffen besonderer Art (Vitaminen). Mut
termilch, Kuhmilch von Weidevieh in nicht sterilisiertem
Zustande, Butter, Eier, frisches Fleisch, nicht zu fein
gemahlenes Roggenmehl, rohe Früchte sind die wertvollsten
natürlichen Vitaminträger. Grüne Gemüse, Spinat, To
maten, gelbe Möhren, Zitronen, Apfelsinen bieten genü-
3 Roepke, Die Tuberkulose.
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