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Unsere schöne Heimat: Blick von Bergheim auf Spangenberg. Foto: F u n g e r m a n n
Ortsgruppe Korle
Liebe Kameraden! Leichter
Morgennebel liegt auf den
Wiesen des Fuldatales. Der
Bahnhof ist bevölkert von Rei
senden beiderlei Geschlechts, die
mit den Frühzügen zu ihren
Arbeitsstätten fahren wollen.
Basalt- und Sägewerk las
sen ihre Sirenen zum Beginn
der Arbeit ertönen. Aus den
Aeckern die Gespanne zum
Zinholen des Grünsutters für
den anbrechenden Tag. Im
Dorf brummt schon der be
kannte Ton der Dreschmaschine.
Wintergerste und Raps find
zum Teil eingefahren und wer
ben gedroschen. An der Rode
sah ich heute morgen auch
schoin Roggengarben liegen.
Also, liebe Kameraden, die
Heimat steht vor der Ge-,
treideernte, die eine gute zu
werden verspricht. Wenn Euch
diese Zeilen erreichen, werden
die Getreidehllgel das Feld
zieren und vielleicht schon zuni
großen Teil eingefahren sein.
Hoffentlich ist uns in den
nächsten Wochen Petrus hold
und schickt uns das Wetter,
um den Segen des Himmel-
zu bergen und wieder für
die nächste Zeit die Sicherung unserer Ernährung zu gewähr
leisten. — An Behelfsheimen haben wir in Körle zwei und in
Wagenfurth eins im Rohbau fertig gestellt. Mit dem Bau
eines weiteren ist in Körle begonnen. Ferner wurden Körle
einige fabrikmäßig hergestellte Holzbauten zugeteilt.
Der verbrecherische Anschlag auf das Leben des Führers hat
auch im Bereiche der Ortsgruppe, wie überall, berechtigte Em
pörung ausgelöst. Ein Achtjähriger sagte zu mir: „Onkel, desse
Kärlen mitten die läwendigem Leime üssenanger gerässen
wären." Dankbar sind wir der Vorsehung, daß uns Adolf
Hitler erhalten blieb.
Henner Dieling und Georg Schaumburg beauftragten mich,
ihren Gruß allen Kameraden zu übermitteln.
Alle guten Wünsche und innige Grüße der Heimat entbietet
Euch mit frohem „Sieg Heil" Euer A. Arend.
Ortsgruppe Guxhagen
Liebe Kameraden! Zuversicht und Vertrauen bilden das
Fundament unserer Heimat, die unverdrossen in stiller Pflicht
erfüllung weitermarschiert im Gleichschritt mit der Front und
nichts unterläßt, in „Tuchfühlung" mit Euch draußen zu bleiben.
Diesen Glauben Zu stärken, besuchten die Parteigenossen Wolf
ram, Gießler und Riese-Guxhagen und Lengemann-Grebenau
vom 24.-29. 4. die Gauschulungswoche auf Schloß Frred-
richstein in Alt-Wildungen und empfingen dort Eindrücke aus
dem großen Geschehen unserer Zeit. Eingehenden Bericht er
stattete Pg. Riese in der PL!.°Besprechung am 12. Mai im
Lokal Grunewald. — Leider mußte in diesen Tagen wieder einer
unserer tapfersten Söhne, Fliegerleutnant Karl Becker, sein
junges Leben im Kampf gegen einen englischen Bomberverband
über dem Reichsgebiet für das Vaterland opfern. Am 14. Mai
betteten wir ihn unter militärischen Ehren und größter Betei
ligung von Heimat und Partei auf dem Heldenfriedhof zur
letzten Ruhe. Kreisleiter Dr. Reinhardt widmete ihm höchste
Worte des Dankes und der Anerkennung. — Kamerad Adam
Brüne liegt immer noch im Lazarett, wo er seiner Genesung
entgegengeht. Wir wünschen ihm weiter gute Heilung seiner
schweren Verwundung und baldige glückliche Heimkehr! Ebenso
wünschen wir Kamerad Ernst Ammann baldige Wiederher
stellung.
Ein frohes Pfingstfest verlebte die Familie Correus. Der
Obergefr. Martin Correus schreibt unserer Frontzeitung: „Das
Schönste war doch eins: Seit 5 Fahren haben wir sechs Brüder
uns mit fünf unserer Frauen zusammen zum ersten Mal wieder
gesehen. Es hat gepaßt, daß alle vier bei der Wehrmacht
auf Urlaub waren." Die Mutter war stolz, wie sie unter ihren
sechs Söhnen und fünf Schwiegertöchtern und ihrer einzigen
Tochter war. Es konnten sich also alle sieben Geschwister be-
grüßen. Rur einer fehlte, der Mann meiner Schwester, der
auf Kreta ist. Der jüngste Bruder hat das Kriegsverdienstkreuz
2. Kl. mit Schwertern erhalten. Bei der Wehrmacht sind
wir alle zwischen vier und fünf Fahren." Auch wir wünschen
den tapferen Brüdern weiter alles Soldatenglück.
Am 2. Juli zeigte unser schöner Sportplatz gach langer
Zeit wieder ein altgewohntes Bild: Der HF.-Bann Melsungen
war zum Bannspvrtfest angetreten. Schon am frühen Morgen
sah man die Fugend von nah und fern durch unsere Straßen
ziehen, um am Vormittag die leichtathletischen Wettkämpfe
durchzuführen. Die Endkämpfe fanden nachmittags statt. Helle
Freude und Bewunderung lösten die Sprünge und Saltos des
Fanfarenzuges Guxhagen aus. Begeisternde Worte richtete Kreis-
leiter Dr. Reinhardt an die Fugend und wies auf die Be
deutung des Tages und das große Geschehen unserer Zeit hin.
einschließend fand die Siegerehrung statt. — Zum ersten Mal
sahen wir auch Gauleiter Pg. Gerland in Guxhagen, der die
Ortsführungen der benachbarten Gemeinden zu einer Besprechung
der wichtigsten Tagesfragen geladen hatte. — Zu einem wuch
tig ausklingenden Wochenende gestaltete sich eine politische
Kundgebung am 8. Fuli unter den knorrigen Eichen vor unse
rem Sportplatz. Schmetternde Klänge unseres Fanfarenzuges
und ein BDM.-Chor eröffneten den Abend, in dessen Mittel
punkt die Ansprache des Reichsredners Pg. Stöber stand. 3n
klaren und passenden Worten umriß er die dringendsten Forde
rungen für unser im Endkampf stehendes Volk. Mit neuer
Hoffnung und starken Herzen gingen wir in den Alltag und
an unsere Arbeit zurück.
Am 10. Fuli verschied nach kurzer, schwerer Krankheit
plötzlich unser alter Mitkämpfer und Pol. Leiter, der Auf
seher Pg. Heinrich Klag es und wurde am 13. d. M.
unter großer Beteiligung der Ortsgruppe und der SA. zur
ewigen Ruhe geleitet. Kreisobmann Pg. S ch ü l b e - Mel
sungen widmete dem treuen Kameraden und dessen Angehörigen
herzliche Worte des Mitfühlens, der Dankbarkeit und des An
sporns. Zahlreiche Kränze wurden niedergelegt und die Fahnen
senkten sich zum letzten Gruß.
Doch stärker als der Tod ist das Leben. 3n das G e b u r t s-
r e gift er konnten wir eintragen von Konrad Eber-Guxhagen
das 3. Kind (Tochter), von Willi Schäfer-Guxhagen das 2.
Kind (Knaben), von Helmuth Gerhold-Guxhagen das 1. Kind
(Knaben), von Hermann Schürg-Guxhagen das 1. Kind (Knaben),
von Heinrich Hartung-Büchenwerra das 2. Kind (Knaben) und
Steinmetz-Ellenberg das 3. Kind (Knaben).
Ein seltenes Fubiläum wurde in diesem Monat in Gux
hagen begangen: Frau Gertrud Kruhm versieht seit 25
Fahren für Guxhagen und umliegende Ortschaften das Amt der
Hebamme. Fn Dankbarkeit gedenken wir deshalb auch an
dieser Stelle dieser pflichtgetreuen Frau, wissen doch die Müt
ter ihres Wirkungsbereiches am besten, mit welcher Pflicht
treue und Gewissenhaftigkeit Frau Kruhm ihrer Aufgabe bis
heute nachgekommen ist. Es ist doch eine hohe Berufung, das
kleine, werdende Leben der Vollendung zuzuführen. 1066 Kinder
hat Frau Kruhm gebracht. Wir danken der Fubilarin für ihre