Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 29/30, den 1. Dezember 1942)

Abhilfe zu schaffen. Um dem Uebel nun abzuhelfen, habe ich 
Bläsings Jakob als ehrenamtlichen „Spinnstubendirektor" ein 
gesetzt und glaube, da bestimmt den richtigen Mann gefunden 
zu haben. Der Jakob wird den Laden schon schmeißen und 
die Aufregung unter den Mädchen wird sich wohl bald ge 
legt haben. Nach dem großen Siege kann dann vielleicht 
Bickels Hans, oder Schmidt's Jakob, oder auch sonst einer 
von Euch die Führung übernehmen. Darüber bin ich mir 
gewiß, wenn Fhr erst mal wieder alle zu Hause seid, daß 
mir dann die Mädchen mit solchen Klagen nicht mehr 
kommen. 
Liebe Soldaten! Mögen nun am Heiligabend unsere Weih 
nachtslieder, vom Winde getragen, hinüber schallen, um Euch 
zu bekunden, daß wir uns in dieser Weihestunde mit Euch 
ganz besonders verbunden fühlen. 
Ein frohes Weihnachtsfest, sowie ein glückliches Neujahr 
wünscht Euch von ganzem Herzen 
Euer Ortsgruppenleiter S. S t e i n b a ch. 
Ortsgruppe biilgersbausen 
Liebe Kameraden! Am Sonntag, den 1. November, waren 
die Parteigenossen aus allen Gemeinden der Ortsgruppe zu 
einer Schulungsveranstaltung in Hilgershausen versammelt. 
Auch einige Urlauber von Hilgershausen und Bauern konnte 
ich bei dieser Gelegenheit begrüßen. 
Kreisleiter Pg. Dr. Reinhardt eröffnete als Redner 
die Reihe der für diesen Winter in unserer Ortsgruppe ge 
planten Schulungsveranstaltungen. 
Nach seiner Ansprache gab der Kreisleiter bekannt, daß er 
auf Wunsch von Ortsgruppenleiter Pg. Katzung mich mit 
der Vertretung der Geschäfte des Ortsgruppenleiters für die 
Dauer des Krieges beauftrage. Die durch die Kriegsverhält 
nisse sehr vermehrten Aufgaben der Ortsgruppe machten die 
ständige Anwesenheit des Ortsgruppenleiters hier erforderlich. 
Viele von Euch, die Ihr Pg. Katzung als bewährten 
Kämpfer und treuen Gefährten aus der Kampfzeit schätzt, 
mag diese Aenderung überraschen. Aber Pg. Katzung wird 
auch fernerhin seiner Ortsgruppe und besonders den Soldaten 
seiner Ortsgruppe gern zur Beifügung stehen. 
Ich bin manchem von Euch noch unbekannt, darum bitte 
ich Euch besonders herzlich, mir diesen Mangel durch Euer 
Vertrauen ausgleichen zu helfen, das uns auf der Grundlage 
unserer gemeinsamen Weltanschauung nicht schwer fallen wird. 
Bis Euch diese Zeilen erreichen, wird die vierte Kriegs 
weihnacht schon nahe sein. Für viele von Euch wird es die 
vierte im Felde sein. Mit besonderem Stolz werden wir 
gerade in diesen Tagen Euerer dankbar gedenken. Der deut 
sche Soldat hat durch seinen beispiellosen Einsatz sich die 
Stellung und damit auch den Raum für unsere gesamte 
Kriegswirtschaft erkämpft, daß wir mit Zuversicht dem kom 
menden Winter und dem immer sinnloser werdenden Ber- 
zweislungskampf unserer Gegner entgegensehen. 
Im festen Glauben an den Sieg wollen wir in der Hei 
mat wie Ihr an der Front in unerschütterlichem gegenseitigen 
Vertrauen das vierte Kriegsweihnachtsfest begehen. 
Im Namen der Heimat wünsche ich Euch alles Gute und 
sende Euch herzliche Weihnachtsgrüße! 
Heil Hitler! Euer H. Muth. 
Ortsgruppe Körle 
Liebe Kameraden! Wenn Euch diese Zeilen erreichen, 
dann ist in unsern Dörfern das Getriebe und die Haft der 
Arbeit wieder etwas ruhiger geworden. Es war ein Jahr 
angestrengter Arbeit. Aber die Allmacht hat es uns auch 
gelohnt. Noch jetzt, wo ich Euch diese Zeilen schreibe (1. No 
vember), wo wir in den Jahren des Friedens die Vorberei 
tungen für unserre Kirmes trafen, wo allwöchentlich die Kir 
mesburschen tagten, um die Feiergestaltung zu beraten und 
der Kirmesvater den Start zu einem kräftigen Schluck auf 
die neue Kirmesrechnung freigab, und diese Beratungen in 
feuchtfröhlicher Stimmung, manchmal polizeiwidrig in den 
frühen Morgenstunden endeten, wird bei gutem Wetter noch 
aus dem Feld und in den Höfen gemerkt. Die Wagen rattern 
durch die Dörfer. In den Gärten ernten die Frauen und 
Mädchen die letzten Reste ein und richten sie für das Früh 
jahr vor. Auf den Straßen spielende Kinderscharen. Die Natur 
im farbenprächtigsten Kleid des Jahres. Kameraden, denkt 
Euch unsere schöne Heimat mit ihren bewaldeten Bergen, die 
jetzt schöner sind, als sie ein Maler malen kann. Dazu den 
Duft der frischgebrochenen Scholle. Ueberall wird noch ge 
pflügt. Sehr viel sieht man auch Frauen und Mädchen den 
Pflug führen. Nun ist es bis auf Kleinigkeiten geschafft. Die 
Allmacht hat uns ein Wetter bescheert, wie wir es uns nicht 
besser wünschen konnten. 
Eine Anzahl Kameraden war im Laufe des Herbstes 
in Urlaub und vermittelten uns Ausschnitte aus den Kämpfen 
des Sommers. Einige liegen verwundet im Lazarett. Verlust 
nachrichten hat es in den letzten Monaten nicht gegeben. 
Nehmt nun durch mich die herzlichsten Grüße und besten 
Wünsche der Heimat zu Weihnachten und Neujahr entgegen. 
Allen Kameraden, die in den Monaten November und Dezem 
ber Geburtstag haben, unsern Glückwunsch! 
Mögen Euch, liebe Kameraden, diese Zeilen einen kleinen 
Ausschnitt aus dem Geschehen der Heimat vermitteln und 
Bindeglied zwischen Euch und uns sein. Unser Gedenken 
gilt Euch, Euer Kampf dem Schicksal des Vaterlandes. 
Mit unserm Führer vorwärts zu neuem Kampf, neuem 
Sieg und neuem Schaffen. Euer A. Ar end. 
Ortsgruppe Malsfeld 
Liebe Kameraden! Ich danke Euch für die Grüße, welche 
Ihr der Heimat und mir übermittelt habt. Leider muß ich 
gestehen, daß ich in letzter Zeit wenig von der Ortsgruppe in 
der Heimatzeitung berichtet habe. Aber es ist nun einmal so, 
daß die Hauptarbeit auf meinen Schultern ruht und mir auch 
die nötige Zeit dazu fehlt. Ich glaube aber bestimmt, daß 
Ihr alle von Euren Angehörigen über das wichtigste in der 
Heimat unterrichtet werdet. Ich will Euch nun heute berichten 
über Auszeichnungen, Beförderungen usw. 
Es wurden ausgezeichnet: Mit dem Eisernen Kreuz 1. 
Klasse: Ltn. Konrad Beer: mit dem Eisernen Kreuz 2.Klasse: 
Uffz. Karl Pfeil-Malsfeld, Uffz. Just. Hofmann und 
^-Scharführer Hugo A d am-Beiseiörth. Beförderungen: Zum 
Oberlcu.nant: Hermann Wende roth; zum Leutnant: Gustel 
B l ä s i n g: zum Feldwebel: Fritz Wende roth - Dagoberts- 
Hausen; zum Unteroffizier: Hans G e ß n e r - Malsfeld. 
Verwundet: Uffz. Fritz G o m b e r t - Dagobertshausen, Sol 
dat Christian Kellner-Beiseförth. 
Den Heldentod starben: Obergefr. Albert Nadler, Ober- 
gefr. Adam Franke, Gefr. Hemrich Reichmann-Mals 
feld, Gefr. Jakob G i e ß l e r und Gefr. Ernst Ploch - Elfers 
hausen. 
Auf Urlaub sind z. Zt. sehr viele Kameraden aus dem 
Osten, die alle sehr zuversichtlich berichten. Alle Urlauber sind 
froher Laune. 
Nun, liebe Kameraden, die Ihr Weihnachten nicht alle zu 
Hause sein könnt, wünsche ich Euch von ganzem Herzen 
alles Gute! Es grüßt Euch auf frohes Wiedersehen die 
Heimat und besonders Euer Georg Bläfing.
	        

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