Abhilfe zu schaffen. Um dem Uebel nun abzuhelfen, habe ich
Bläsings Jakob als ehrenamtlichen „Spinnstubendirektor" ein
gesetzt und glaube, da bestimmt den richtigen Mann gefunden
zu haben. Der Jakob wird den Laden schon schmeißen und
die Aufregung unter den Mädchen wird sich wohl bald ge
legt haben. Nach dem großen Siege kann dann vielleicht
Bickels Hans, oder Schmidt's Jakob, oder auch sonst einer
von Euch die Führung übernehmen. Darüber bin ich mir
gewiß, wenn Fhr erst mal wieder alle zu Hause seid, daß
mir dann die Mädchen mit solchen Klagen nicht mehr
kommen.
Liebe Soldaten! Mögen nun am Heiligabend unsere Weih
nachtslieder, vom Winde getragen, hinüber schallen, um Euch
zu bekunden, daß wir uns in dieser Weihestunde mit Euch
ganz besonders verbunden fühlen.
Ein frohes Weihnachtsfest, sowie ein glückliches Neujahr
wünscht Euch von ganzem Herzen
Euer Ortsgruppenleiter S. S t e i n b a ch.
Ortsgruppe biilgersbausen
Liebe Kameraden! Am Sonntag, den 1. November, waren
die Parteigenossen aus allen Gemeinden der Ortsgruppe zu
einer Schulungsveranstaltung in Hilgershausen versammelt.
Auch einige Urlauber von Hilgershausen und Bauern konnte
ich bei dieser Gelegenheit begrüßen.
Kreisleiter Pg. Dr. Reinhardt eröffnete als Redner
die Reihe der für diesen Winter in unserer Ortsgruppe ge
planten Schulungsveranstaltungen.
Nach seiner Ansprache gab der Kreisleiter bekannt, daß er
auf Wunsch von Ortsgruppenleiter Pg. Katzung mich mit
der Vertretung der Geschäfte des Ortsgruppenleiters für die
Dauer des Krieges beauftrage. Die durch die Kriegsverhält
nisse sehr vermehrten Aufgaben der Ortsgruppe machten die
ständige Anwesenheit des Ortsgruppenleiters hier erforderlich.
Viele von Euch, die Ihr Pg. Katzung als bewährten
Kämpfer und treuen Gefährten aus der Kampfzeit schätzt,
mag diese Aenderung überraschen. Aber Pg. Katzung wird
auch fernerhin seiner Ortsgruppe und besonders den Soldaten
seiner Ortsgruppe gern zur Beifügung stehen.
Ich bin manchem von Euch noch unbekannt, darum bitte
ich Euch besonders herzlich, mir diesen Mangel durch Euer
Vertrauen ausgleichen zu helfen, das uns auf der Grundlage
unserer gemeinsamen Weltanschauung nicht schwer fallen wird.
Bis Euch diese Zeilen erreichen, wird die vierte Kriegs
weihnacht schon nahe sein. Für viele von Euch wird es die
vierte im Felde sein. Mit besonderem Stolz werden wir
gerade in diesen Tagen Euerer dankbar gedenken. Der deut
sche Soldat hat durch seinen beispiellosen Einsatz sich die
Stellung und damit auch den Raum für unsere gesamte
Kriegswirtschaft erkämpft, daß wir mit Zuversicht dem kom
menden Winter und dem immer sinnloser werdenden Ber-
zweislungskampf unserer Gegner entgegensehen.
Im festen Glauben an den Sieg wollen wir in der Hei
mat wie Ihr an der Front in unerschütterlichem gegenseitigen
Vertrauen das vierte Kriegsweihnachtsfest begehen.
Im Namen der Heimat wünsche ich Euch alles Gute und
sende Euch herzliche Weihnachtsgrüße!
Heil Hitler! Euer H. Muth.
Ortsgruppe Körle
Liebe Kameraden! Wenn Euch diese Zeilen erreichen,
dann ist in unsern Dörfern das Getriebe und die Haft der
Arbeit wieder etwas ruhiger geworden. Es war ein Jahr
angestrengter Arbeit. Aber die Allmacht hat es uns auch
gelohnt. Noch jetzt, wo ich Euch diese Zeilen schreibe (1. No
vember), wo wir in den Jahren des Friedens die Vorberei
tungen für unserre Kirmes trafen, wo allwöchentlich die Kir
mesburschen tagten, um die Feiergestaltung zu beraten und
der Kirmesvater den Start zu einem kräftigen Schluck auf
die neue Kirmesrechnung freigab, und diese Beratungen in
feuchtfröhlicher Stimmung, manchmal polizeiwidrig in den
frühen Morgenstunden endeten, wird bei gutem Wetter noch
aus dem Feld und in den Höfen gemerkt. Die Wagen rattern
durch die Dörfer. In den Gärten ernten die Frauen und
Mädchen die letzten Reste ein und richten sie für das Früh
jahr vor. Auf den Straßen spielende Kinderscharen. Die Natur
im farbenprächtigsten Kleid des Jahres. Kameraden, denkt
Euch unsere schöne Heimat mit ihren bewaldeten Bergen, die
jetzt schöner sind, als sie ein Maler malen kann. Dazu den
Duft der frischgebrochenen Scholle. Ueberall wird noch ge
pflügt. Sehr viel sieht man auch Frauen und Mädchen den
Pflug führen. Nun ist es bis auf Kleinigkeiten geschafft. Die
Allmacht hat uns ein Wetter bescheert, wie wir es uns nicht
besser wünschen konnten.
Eine Anzahl Kameraden war im Laufe des Herbstes
in Urlaub und vermittelten uns Ausschnitte aus den Kämpfen
des Sommers. Einige liegen verwundet im Lazarett. Verlust
nachrichten hat es in den letzten Monaten nicht gegeben.
Nehmt nun durch mich die herzlichsten Grüße und besten
Wünsche der Heimat zu Weihnachten und Neujahr entgegen.
Allen Kameraden, die in den Monaten November und Dezem
ber Geburtstag haben, unsern Glückwunsch!
Mögen Euch, liebe Kameraden, diese Zeilen einen kleinen
Ausschnitt aus dem Geschehen der Heimat vermitteln und
Bindeglied zwischen Euch und uns sein. Unser Gedenken
gilt Euch, Euer Kampf dem Schicksal des Vaterlandes.
Mit unserm Führer vorwärts zu neuem Kampf, neuem
Sieg und neuem Schaffen. Euer A. Ar end.
Ortsgruppe Malsfeld
Liebe Kameraden! Ich danke Euch für die Grüße, welche
Ihr der Heimat und mir übermittelt habt. Leider muß ich
gestehen, daß ich in letzter Zeit wenig von der Ortsgruppe in
der Heimatzeitung berichtet habe. Aber es ist nun einmal so,
daß die Hauptarbeit auf meinen Schultern ruht und mir auch
die nötige Zeit dazu fehlt. Ich glaube aber bestimmt, daß
Ihr alle von Euren Angehörigen über das wichtigste in der
Heimat unterrichtet werdet. Ich will Euch nun heute berichten
über Auszeichnungen, Beförderungen usw.
Es wurden ausgezeichnet: Mit dem Eisernen Kreuz 1.
Klasse: Ltn. Konrad Beer: mit dem Eisernen Kreuz 2.Klasse:
Uffz. Karl Pfeil-Malsfeld, Uffz. Just. Hofmann und
^-Scharführer Hugo A d am-Beiseiörth. Beförderungen: Zum
Oberlcu.nant: Hermann Wende roth; zum Leutnant: Gustel
B l ä s i n g: zum Feldwebel: Fritz Wende roth - Dagoberts-
Hausen; zum Unteroffizier: Hans G e ß n e r - Malsfeld.
Verwundet: Uffz. Fritz G o m b e r t - Dagobertshausen, Sol
dat Christian Kellner-Beiseförth.
Den Heldentod starben: Obergefr. Albert Nadler, Ober-
gefr. Adam Franke, Gefr. Hemrich Reichmann-Mals
feld, Gefr. Jakob G i e ß l e r und Gefr. Ernst Ploch - Elfers
hausen.
Auf Urlaub sind z. Zt. sehr viele Kameraden aus dem
Osten, die alle sehr zuversichtlich berichten. Alle Urlauber sind
froher Laune.
Nun, liebe Kameraden, die Ihr Weihnachten nicht alle zu
Hause sein könnt, wünsche ich Euch von ganzem Herzen
alles Gute! Es grüßt Euch auf frohes Wiedersehen die
Heimat und besonders Euer Georg Bläfing.