16
und das Gold in den Fingern hat. Deshalb tun ivir
doch einen guten Griff, wenn's auch nicht gleich int
Strumpf klingelt." Du bist aber einer, der den Mund
nicht auftut und lieber so ein Mädchen laufen läßt.
Darum mußt du eine Frau Kriegen wie die Lene. Wenn
du nur nicht mal etwas zu bereuen hast. Nichts für
ungut, Friedrich, das ist meine Meinung von der Sache.
Die mußte ich dir noch stecken, eh' daß ich scheide.
Line: Seid ihr bald fertig, ihr zwei? Die anderen .sitzen
am Tisch. Laßt den Schmandkuchen nicht erst alle
werden. Der Kaffee wird auch kalt sein.
Martha: Schmandkuchen, das. ist was Feines, der soll mir
aber noch inal schmecken.
Line: Komm, Friedrich, nimm dir das Geschwätz nicht so an,
setz' dich herzu und iß!
Lorenz: Ihr kommt doch auf die Kirmes, ihr Mädchen?
Liesbeth: Wenn's Urlaub gibt, ja.
Dortchen: Natürlich müßt ihr mithalten. Diesmal spielt die
Kapelle aus der Stadt, das wird fein!
Philipp: Das kostet doch aber auch viel mehr?
Willi: Was macht denn das aus? Die Musikanten vom
Dorf spielen doch keine modemen Tänze!
Line: Moderne Tänze wollt ihr tanzen?
Philipp: Wie heißen denn die?
Sophie: Wie die heißen, wissen ivir nicht. Aber schön sind
sie. Pfeifers Koitrad hat sie in der Stadt gelernt,
der schnickt vielleicht die Beine! Wenn inan einmal mit
ihm tanzt, kann man alles. Der hat aber auch das Geriß
auf dem Tanzboden!
Line: Das glaub' ich. Und ihr schämt euch nicht und wollt
das tanzen, das neue Zeug?
Frieda: Hahahahah! Mutter Line, Ihr sollt selber noch init-
springen und hopsen. Macht nur schon die Montur zu
recht, die gestickten Schuhe, die Bänder und das Käppchen.