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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 317
tan incitare, mhd. schunden. Die richtigkeit meiner
deutung thun andere fluss und bachnamen dar. Im
königreich Hannover gibt es einen fluss: die Sch un
ter, der sich in die Ocker giesst, und vor alters
scuntira, scuntora hiess <*). Zwischen Brücke
nau und Kissingen die Rhön herab strömt ein klei
ner fluss: die Schöntra, Schöntra, der nicht
weit von Grafendorf **) in die Saale fällt, und des
sen die traditiones fuldenses häufig meldung thun,
sie haben die form scuntra 1, 21. 28; das dorf
Schöntra nennen sie 104 villam scunderun; vgl.
scuntaraha marca 1, 164. Also drei verschiedne
flösse gleiches namens, die sich mit der Ocker, Werra
und Saale einigen. Nun vermag ich auch noch zwei
kleinere bäche, nicht sehr fern von jener rhönischen
Scuntra aufzuzeigen: scunderesbach innerhalb des
sprengels der fuldischen kirche Saalmünster, trad.
fuld. 2, 241 (p. 545 jedoch geschrieben sunderesbach,
wieder mit ausgestossnem c, und meine erklärung
von Sontra vollends rechtfertigend), ich habe diesen
bach vergebens gesucht da wo sich fuldisches, isen-
burgisches, riedeselisches und hanauisches gebiet be
rühren, in der richtung ungefähr der orte Salz und
Fleschenbach. Endlich: der Zündersbach, neben
dem gleichnamigen dorfe, im amte Schwarzenfels,
hart an der jetzigen bairischen grenze, einige stun
den von Brückenau. Zündersbach — scundersbach,
wie wir zepter aus scepter machen. Oder wäre es
das alte Zuncilesbah (trad. fuld. 1, 157)?
Diese wenigen beispiele reichen schon hin. Der ver
ein, dem ich sie vortrage, würde seine zwecke fördern,
*) Falke trad. corb. 28. 693. Lünfzel diöcese Hildesheim p. 57 58.
**) bei dem ausgestorbenen alten ort Rotnmlli.