Full text: Irmenstraße und Irmensäule

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gelehrte Mythe von Phaeton, der sogar wörtlich an 
Wade erinnern konnte. 5j) 
Die wichtigste unter den altenglischen Straßen 
ist jedoch die vierte, die Ermingstrat, wofür 
sich auch Aernstrat, Erning- und Jrmingsträt, ja 
in Eulogium Beli ng stret e, in der Reimchronik aber 
Offe-dkch findet. In jenem Fall wird sie dem König 
Velin, der sonst alle viere gestiftet haben soll, insonder. 
heit beygelegt, im zweyten mit einer historisch schon ge 
wisseren Baute 58) des Königs Qffa mythisch verwech. 
seit. Um Ermingstrat können wir keinen Augenblick 
verlegen seyn, so vielseitige Uebereinstimmungen und Be 
ziehungen bieten sich dar. Watlingstrat führte auf Pilger, 
straße, Ermingstrat desgleichen , denn A r m i n k , 5g) 
ein Armer ist zugleich ein Wanderer, Bettler und Daga- 
5y) In einigen oberdeutsche» Mundarten heißt der 
Mond (die leuchtende Selene, und Diana) W a d e l, 
Wedel, vielleicht wieder eine fliehende Zfls? 
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58) Dich, Teich, Grube stehet wie so ß auch 
Straße. 
5g) Im angelsachs.^earming, irming, vergt. Huy. 
decoper op M. stocke i. 418. Umgekehrt bezeichnet 
das altdeutsche müding einen müden Wunders. 
mann / elenden und unglücklichen. Dergl. das Wort 
arna / arnen d. h. arbeiten / sodann krank , elend 
seyn, sodann wandern. Mit diesem arnen scheint 
mir selbst arm buchstäblich verwandt.fUnser Eigen, f 
name Ernst entspricht dem nordischen Arni und f i \ v , 
beyde bedeuten einen mühevollen (™xütX«5) Wan- 
de re r. Also Herzog Ernst und Wetze l sein awvi/ 
treuer Gesell führen beyde mythische, identische Na 
men ; es ist vergeblich, ihnen einen historischen Grund 
auSzumittetn. 
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