© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 214
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gation einen ganz andern nachdrücklichen ausschlag in den flexionen der
übrigen tempora und der des ersten aorist.
3) unserm deutschen yerbum steht kein solcher yortheil zu, aber dem
griechischen v\ und ai läszt sich in mehr als einer flexion gothisches 6 verglei
chen. gerade wie o v\ und goth.sa so einander begegnen, hält das weibliche v\
der hier in frage seienden beinamen sich auf der linie des lat. a, goth. ö, ahd.
ä, ags. e, altn. a* lateinische und griechische erste declination ist wesentlich
weiblich und stimmt vorwiegend zur deutschen weiblichen schwachen in allen
männlich gewordnen beinamen und appellativen.
4) weniger durchblickt ein ähnlicher verhalt der zweiten lat. und gr.
declination zur deutschen männlichen schwachen; doch gewahrte ich ein bei-
spiel in dem weiblich gewordnen namen der nordischen göttin Skadi = ahd.
scado, goth. ska^a.cS&^Kco^yaA
5) Wechsel beider declinationen, folglich beider geschlechter musz mehr
fach eingetreten sein und wie Xarrai zu Xarroi ward, aus dem jüngeren Hesson
zurück auf ein älteres Ha??ün geschlossen werden dürfen, neben altn. skytja
skytju entsprang männlich gebognes skyti skytja. Ulfdas sahen wir zwischen
unhul{)6 und unhul|ja schwanken; blosz aus rücksicht für den überlieferten
heiligen namen schrieb er Marja Marjins, denn sonst hätte er auch Marjö
Marjöns setzen können, wie man ahd. Maria Mariün vorzog. goth. Attila
Attilins ward vollkommen richtig zu gr. 3 Arn'Xag Arr/Aou und lat. Attila Attilae.
auch das einfache goth. masc. atta attins ist das lat. atta attae, gr. arra arrao,
wenn ich den homerischen gen. recht rathe, denn im epos steht nichts als
der vocativ; gerade so zu nehmen ist das gleichbedeutige rdra oder Terra,
lat. tata. ahd. finden sich die männlich gebildeten namen Atto, Tetto. Wörter
dieser art entfliehen aller lautverschiebung. 0 ^ b ^
6) das geschlecht ist eine höhere macht als die flexion, das heiszt, es
ergreift und erfüllt sie von anfang an; erst nachdem das geschlecht abgeblaszt
erschien, mochte die blosze flexion ganz oder theilweise den sieg davon
tragen, wo dieser sieg nicht durchdrang, leistete das nachgefühl des ge-
schlechtigen hintergrundes seinen widerstand, in lateinischer erster declina
tion liesz das ursprüngliche genus noch durchweg weibliche form für männ
liche namen und appellativa, syntactisch wurden sie längst als männliche be
handelt. in der griechischen rückte die männliche flexion schon vor, den
nom. und gen. sg. einnehmend, auch im slavischen mengt zuweilen die