Full text: Über einige Fälle der Attraction

Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 213 
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auszerdem begegnen noch besondere redensarten. wenn der jäger die hunde 
aufs wild loslassen wollte, hiesz das slä sinumhundum, slä hundunum, und ciij.indv. */.'t (JJZi 
durch attraction trat noch der adjectivdativ lausum hinzu: nu fleygja J>eir sinum 
haukum ok slä lausum sinumhundum. Dietrichssage cap. 16 s. 21; slä nu fca^,3.(>i 5.225"eD.Ut,^- 
lausum |unum hundum Bracka ok Porsa. ok lätum til dyrsins! f%dr sagen 5.323 Ä- 
dafür die hunde los lassen, nicht einmal mit dem acc. pl. lose, sondern un- 
unflectiert, weil im praedicat allen unsem adjectiven die flexion entgeht. 
Die lat. und gr. attraction durfte auszer den adj. auch substantive 
ergreifen: expedit nobis esse yiris; jam licet esse hostibus, jetzt treten wir 
als feinde auf; yyioirai $e xat to7s dvtydtn jxeveiv doosnv, ws eysvvy&vi<rav. la-va^yc.. ul m\amo.ayJc. 
Lucian Amores 19 (Bekker 2, pag. 206.) ich stiesz noch auf kein goth. oder »a* awß a^- 
altn. Beispiel so angezogner substantiva. ■ 
Bisher war von attractionen des dativs die rede, ich schreite fort zu 
denen, die einen genitiv des praedicats enthalten, wir begegnen ihnen aber 
nur ahd. und mhd., ziemlich selten. Notker im Boethius 199 sagt: noh in 
disses churzen libes friste ne ist nicht so unspuotiges, tes ze lang ahtoe ze 
bitenne dehein ewig muot, neque enim est aliquid in tarn brevibus yitae 
metis ita serum, quod exspectare longum immortalis praesertim animus 
putet. der angezogne gen. unspuotiges setzt hier einen wiederum ausgefal- 
nen, von nicht abhängigen gen. des subjects aus, etwa dinges oder auch 
blosz des. in den categorien des Aristoteles verdeutscht derselbe schrift- 
steiler die worte nihil est contrarium: nicht ne ist widerwärtiges, wo eine 
ähnliche ellipse eintreten musz, die den gen. erklärt, denn ihn unmittelbar 
auf nicht zu ziehen geht nicht an, dann würde der sinn entspringen: nihil 
contrarii est, während hier das praedicat nihil est contrarium ausgedrückt 
sein soll, ebenso verstehe man T. 1, 2 ü??an sin ni was wiht gitänes, sine 
ipso factum est nihil; T. 44, 17 nio wiht nist bitactes, nihil est opertum, 
wo ülphilas ohne attraction setzt ni vaiht ist gahulij), ovbiv ydg etrnv xsxa- 
Xvjj.jj.evov. Matth. 10, 26. auch Otfried sagt IV. 28, 7 üd cyüuoJJU*.. ' 1 
ni was thar wiht ginätes noh gibosotes, au ^' J***'^ 4 * 
wo zum gründe liegt erat tunica inconsutilis, de super contexta per totum, 
vjv $e o yjrdv dca(pcg, ex tmv dvw&ev vipavrog Si oXov. Jjdi, 19, 23 und hier 
schiene der bezug der genitive gleich auf wiht noch näher, obschon die lat. 
und gr. adjectiva deutliche praedicate sind. Erwägen wir mhd. Beispiele:
	        
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