Full text: Über den Liebesgott

©Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 204 
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Ciucl) ökehk /diK.-p bedeutet isch desiderare, veile, ischtidesiderium, wozu Bopp das gr. irfotr- 
ucraj6eü?A GtACoVx, jor^co*'- crojuat, selbst das von mir anders gedeutete tjue^o?, gleichsam itrpegog gehalten ijjr 
A ^ / ‘tcawttinJ!jj at> wiederum ist ischja ver optatum, ersehnte frühlingszeit. Da auch eine 
f c ' " ' c r andre wurzel vas desiderare, optare, vasa voluntas, usi desiderium ausdrückt, 
möchte ich nach sich oft ereignendem Wechsel des s mit reinem sf 1 ), jenes 
Tex« koJuptoJ*. tib»,6ibiLfiL, schon einigemal angeführte vasanta frühling, folglich das lat. ver veris für 
„ f W ves vesis, gr. sag eagog heranziehen und wirkliche Verwandtschaft zwischen 
£<*£ und £jO0£ ? ahnen lassen, wie die mythischen begriffe Kama und Va 
santa einander begegnen, wobei auch das goth. vis malacia zu erwägen wäre; 
doch aller Berührung der buchstaben von V Equog und Ure^oog müste entsagt 
i vaf. VpOyaou cd** vtrÜKv-c^n . £4. procu/^ 
wer en. o <Lbl>e /r utrW'g». i 4fotv« 
Noch aber ist das skr. unserm wünsch zu allernächst stehende wort 
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unangeführt, die wurzel kam, sahen wir, drückte aus amare, desiderare; 
aufser dem weiter gebildeten kängks desiderare, känghä desiderium, welche 
V^i g qjgß ich ihr zuführe, und deren n für m aus einflufs des nachfolgenden kehllauts 
•HciwrfcvfS\r* erkläre, wie es in känta amatus vor dem t eintrat, finden sich auch noch 
• * ' i ' Ä , / ^oVäntschh oder vängksch desiderare, väntschhä desiderium, dessen unmittel- 
rmnnß^ u/nmM* vu.w*A<Y.iy#13 ö . ! 
>mWntA ^ barer Zusammenhang mit wünsch ins äuge fällt, liefsen sich aber vängksch 
mit kangksch identificiren, so würde am ende auch wünsch der wurzel kam 
sein und dann die einheit zwischen Amor, Kama und Wunsch 
noch klarer. Qi*vt\ ^15* ^tUk KölK^c^ 
Wie Oski ein beiname Odins war, sehen wir diesem in der edda au- 
fserdem einen bruder Vili zugesellt, welcher deutlich Wille, ahd. Willo, 
goth. Vilja voluntas und voluptas ausdrückt, also da wünschen und wollen 
dasselbe sind, beide begehren oder lieben enthalten, der Vorstellung des 
persönlichen Wunsches genau entspricht ( 2 ), so dafs gleich Wuotan und 
Wunsch den Römern Amor und Cupido, den Griechen Himeros und Pothos 
identisch neben einander treten. Vili der gott ist demnach nichts als Wuo- 
tans eigner ausflufs und dem Wunsch völlig überein gedacht, sein blofses 
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(Tww 4juü i-< mit kangksch 
vjt.cbu. zuzusprechen 
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( ! ) z. b. in skr. ansa und ansa (goth. amsa, lat. umerus, humerus f. umesus, gr. uopog f. 
oTfjkog = o/jLTog) oder in skr. as’ru und asru lacrima. 
( 2 ) DM. 1198 wurde gezeigt, dafs unser alterthum den jagdhunden die namen heidni- 
scher götter beilegte, in welcher beziehung ich geltend machen darf, dafs Helbling 4, 441. 
einen hund Wunsch, Hadamar von Laber 289, und nach ihm Altswert l/ö, 23 einen 
hund Wille vorführen. Z, 
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