64 252r
Jacob Gbimm
in silyis et in campis, atque scenas, quas ex gentili ritu faciebant in biviis
et in triviis, quasi ob animarum pausationem, item et jocos profanos, quos
super mortuos, inanes cientes manes ac induti faciem larvis bacchando exer-
cebant . . . exterminavit ( 1 ). leicbenbrandes wird dabei nicht erwähnt, er
hat wahrscheinlich dennoch stattgefunden; die auf Scheidewegen, wo man
oft grabhügel findet, errichteten hütten gleichen dem was Munster bei den
Samogeten häuser nennt, und auch der vorhin angeführte Guagnini versi
chert von den Sarmaten und Slaven insgemein: sepulturae eorum erant in
silvis et agris, tumulosque aggestis lapidibus vestientes eminenter muniebant,
quod genus in Prussiae regionibus passim adhuc visuntnr: nonnulli quoque
more romano cadavera cremare, cineresque collectos in urnas recondere
solebant. an krügen mit asche und verbrannten knochen ist auch in slavi-
schen gräbern überflufs. Den technischen ausdruck trizna liefert die mater
verborum 11b. (ed. 1840 p. 228) für inferiae, placatio inferorum vel ob-
sequiae, vel infernalium deorum sacrificia, mortuorum sepulturae debitae;
wir werden ihm gleich noch bei Nestor begegnen, der aber trysna schreibt.
Kopitar im Glagolita hat trizna lucta, Miklosich trizna aywv certamen, vgl.
Jungmann unter tryzna.
Bei den südlichen Slaven, sowol Slovenen als Serben und Kroaten
hat sich keine künde des leichbrandes erhalten, in den serbischen liedern
keine anspielung darauf, ich vermag nur einige benennungen des Scheiter
haufens hervorzuheben, den Slovenen in Iirain und Steier heifst er germada,
germazha, was von germ Strauch, busch abstammt; das serb. grm bezeichnet
nach Yuk eine art eiche, ich vermute robur, donnereiche, von grmiti don
nern; gromila oder mit ausgestofsnem r gomila bedeutet acervus. sollte
nicht auch das russ. poln. gromada, böhm. hromada, obwol ihnen die be-
deutung von rogus gebricht, gleich unserm haurds und hürde auf die Vor
stellung geschichteter reiser und zweige zurück zu leiten sein? darin bestärkt
mich ein slovenisches koster und kust rogus, russ. koster", was wieder von
kust" gesträuch stammt, aber auch dem altn. kostr an die Seite treten dürfte.
Des sl. tr’n 3 ^ goth. |}aurnus, ahd. dorn, sowie koupa, kupina und kupalo
geschah oben erwähnung.
(') Auch bei Helmold 1,83 §. 18 von den obotritischen Slaven: et praecepit comes
populo Slavorum, ut transferrent mortuos suos tumulandos in atrium ecclesiae.