Full text: Über Marcellus Burdigalensis

Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 200 
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hofes gebracht haben. Julius Ausonius gebürtig aus Cossio Vasatum, dem 
heutigen Bazas an der Gironde, lebte im nahen Bourdeaux, wurde aber her 
nach Valentinian des ersten leibarzt und versah ämter in Illyrien und Rom, 
er lebte von 287 bis 377; sein sohn Magnus Ausonius war der berühmte 
dichter, geboren schon vor 309, als erzieher Gratians und Valentinian des 
zweiten gelangte auch er zu hohen würden, ward quaestor und im j. 379 
consul, er starb in seine heimat zurückgezogen um 394. ist es nicht 
wahrscheinlich, dafs Marcellus der Verbindung mit seinen landsleuten den 
eintritt in den kaiser liehen dienst zu danken hatte und dafs er des älteren 
Ausonius schüler war? (*) auch Theodosius, seit 379 neben Gratian her- 
schend, erwies dem dichter Ausonius vielfache gunst. des 'Ausonius medi- 
cus 3 gedenkt Marcellus cap. 25 p. 172. Auf seine aquitanische herkunft weist 
übrigens eine angabe cap. 19 p. 129: Soranus medicus quondam ducentis 
hominibus hoc morbo (mentagra) laborantibus curandis in Aquitania se 
locavit. man kennt einen Soranus ephesius aus Trajans und Hadrians zeit 
und einen spätem, ich weifs nicht welchen von beiden Marcellus meint. ( 2 ) 
Dafs dieser, bevor er nach Byzanz gelangte, auch in Rom gelebt hatte, ist 
aus seiner erzählung von einer Africanerin (cap. 19 p. 204) zu schliefsen, 
die er in Rom kennen lernte ( 3 ). 
Wie Dioscorides oft fremde kräuternamen anführt, verzeichnet Mar 
cellus hin und wieder gallische und sie bezeugen uns von neuem den aus 
Aquitanien stammenden gallischer spräche kundigen Verfasser des buchs, dort 
wohnten Bituriges Vibisci, bei Strabo s. 190 Oi\<tkoi, bei Plinius Ubisci ge- 
( ! ) nach einer äufserung cap. 16 p. 114 sollte man dem Marcellus einen lehrer Va 
lens zuschreiben, es heilst: hoc medicamentum Apuleji Celsi fuit et praeceptoris nostri 
Valentis; nec unquam ulli vivus compositionem ejus dedit, quia magnitudinem opinionis 
ex ea traxerat. dies alles aber ist einfältig aus Scribonius cap. 94 erborgt, welcher sagt: 
hoc medicamentum Apulei Celsi fuit, praeceptoris Valentis et nostri, es nunquam ulli se 
vivo compositionem ejus dedit, quod magnam opinionem ex ea traxerat. Valens Vettius oder 
Vectius war arzt zu Rom unter Claudius und das mittel batte Celsus gefunden, dessen 
schüler Valens und Scribonius es nachher anwandten. Die stelle lehrt mit welcher Vor 
sicht man solche angaben des Marcellus aufzunehmen hat. 
( 2 ) von beiden ganz unterschieden ist Serenus samonicus, dessen hexametrisch gedich 
tete praecepta de medicina von mir im verfolg gebraucht werden. 
( 3 ) hoc medicamento primum muliercula quaedam ex Africa veniens multos Romae 
remediavit. postea nos per magnam curam compositione ejus accepta, id est pretio dato ei, 
quod desideraverat, qui venditabat, aliquot non humiles neque ignotos sanavimus.
	        
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