Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 198
mcuxa /uiyctA
7T(A vfy'tuhA JTc< t %, v
)ßjt. Uvjfdf- - TTotyiA jei£ =/ü*y^. «cim.
Via. cuu> vei>ou von ve/ere,
. Ino •
/UAJlot
Yrumewfcwjv 'Tuöirnewfw
iü-Trv ptv^wwL' ^j-Uftryv^WÄw».
ßtÄ öy\Afxf ,ft = RiCfceß^aJ
VcuX fvr'a
Qa
an. iotr
Ü0LT ' c
°/ci/Y
6^ er
Dwter
|. o/eH>rcc
- 56 -
sanguis langueo inguen exstinguo inquam unguis, deren NGU auf GU, wie
das NG zahlloser auf einfaches G zurückführbar scheint ( 1 ). Dieser erwei-
terung, obgleich sie jünger sein mufs als die ihr vorausgehende einfache muta,
gebührt nicht geringeres alter als dem consonantausfall.
In unserm vocalismus, der einfacher und geregelter ist als der latei
nische und griechische, erzeugen solche synäresen alsbald gute diphthonge,
während im lat. und gr. meistens mischlaute entspringen, die für zweisilbig
gelten, nur ausnahmsweise diphthongische natur annehmen, lat. ait nauta eo f
neo deus dies fio trium fruor nuere suere struere fui suis (gen. von sus); gr. cTooj^
Saui gaco vavg veog vireog eTg xXeig Zsvg Uv tu ■>Tiog oig uov £wog ~xv. goth. dau snau
baua bnaua staua traua aus (ovis) faus naus taui sauil frauja tauja strauja
gaujis haujis maujös kniu triu niun qiunan siuns niujis qius Tius jsius. Weil
aber IU in AU ablautet, wird ein mhd. Wechsel zwischen biuwen bouwen,
briuwen und brouwen höchst begreiflich, und die erweiterung siggvan bligg-
van briggvan führt dieselben verba über in andere conjugation so dafs die
praeterita dau snau und saggv blaggv von einander laufen, neben mhd. biu
wen hüte redupliciert goth. bauan baibo, wie aus goth. aikan aiaik, ahd. ge-
han jah erwuchs; dem goth. jnus zu gründe lag, wie ich vermutet habe, Joei-
han, ]iaih, wieder nach anderer reihe, dieser schwankende ablaut gemahnt
an die Verschiedenheit verwandter formen wie fio fui und neben ahd. pim,
nhd. bin, ags. beo des slav. budem. Einigemal findet sich der diphthong
schon vor der noch haftenden muta ein, z. b. im lat. paucus raucus f. pacus
racus, im ahd. augia, im goth. hnaivs humilis, im fries. niugon novem.
Denverengungen tojis döja stöja stoma, ahd. stuon tuon stuomi, altn.
bol sol (moer virgo statt maer? für letzteres streitet aer von ä, faerri von fär)
liefse sich der lange vocal im lat. sol, gr. q?uog, vielleicht auch in nudus udus
gleichsetzen ( 2 ).
( ! ) jugum fragor fregi tetigi klingen älter als jungo frango infringo tango, tudes tu-
tudi älter als tundo, und goth. juk brika teka taitök stauta staistaut zeugen von alterthum.
( 2 ) jüngere diphthongbildungen aus Verengungen, die nicht auf dem dargestellten wege
erfolgen, bleiben von meiner Untersuchung ausgeschlossen, obgleich sie den bergang oft
erläutern können; so mhd. mein rein treit verdeit meit f. megen regen treget verdaget
maget oder fries. neil wein, engl, nail wain f. nagel wagen, ferner entspringt mhd. tälanc
lit Sifrit Sibant aus tagelanc liget Sigefrit Sigebant; ahd. pimenta aus lat. pigmentum.
merkwürdiger ist das goth. seiteins f. sinteins. Jedermann weifs wie die französische spra-
.
7
h
-Aimn
iao uie-t tyyJooXu.
rdvJ&xt
Ja ( . WW'f
■ T0m\L^=-T0M\jJbJ *2-
j ^ auA SoJriA %