Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 196
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31 Johannes loquitur, in quo est gratia
afflatus spiritu majori copia,
qui sicut aquila videt sottilia,
sic ipse disputat super conjugia,
zuletzt: Post hec angelico finito nuntio,
dictis epistolis et evangelio,
ipsis trahentibus me de incendio
respondi breviter: vobis consentio ( 1 ).
(unmittelbar darauf fol. 198. strophe 11. 12. 13. 14. des zehnten lieds).
Aus Wrights ausgabe s. 41.
Die dreizehnte strophe des gedichts'Dilatatur impii regnum Pharaonis’ lautet:
Cum secare nequeam, fungar vice cotis;
imitantur praesules Christum a remotis,
horum nullus circuit orbem in melotis ( 2 ),
immo mundum viribus amplexatur totis.
Den bezug dieser stelle auf ein andres lateinisches, in Wrights political songs p. 44
mitgetheiltes lied übersah der herausgeber nicht. Dies letztere befindet sich auch
unter den von Mone, im siebenten jahrg. des anzeigers, aus einer hs. von S. Omer
abgedruckten lat. gedichten, wo die strophe s. 203* steht:
Licet aeger cum aegrotis
et ignotus cum ignotis
fungar tamen vice cotis,
jus usurpans sacerdotis:
flete Syon filiae!
praesides ecclesiae
imitantur hodie
Christum a remotis.
Mone stellt diese lateinischen, sicher nicht von unserm archipoeta herrührenden, schon
steiferen und kälteren lieder mit fug in das letzte drittel des 12. jh. und man darf
( 5 ) Die vierte zeile der zwanzigsten strophe, oder vers 80 lautet bei Wright: Golias igitur uxorem
fugiat; der vierte der dreifsigsten oder vers 120: desistat igitur Golias nubere; die vierte der zweifund-
funfzigsten: uxorem igitur Golias fugiat. Andere hss. lesen aber statt Golias Gauterus, Gälterus, Gal-
■winus; die lesart des cod. ven. kann ich nicht angeben, wenn er diese Zeilen und Strophen überhaupt unter
seinen 47 Strophen hat, was ich bezweifle; die namen wären beim durchlesen von mir nicht übersehen
worden. Es ist also hier wiederum interpolation anzunehmen.
O Pellibus lanatis, quibus utuntur monachi. Ducange s. v. melote.
ftvk 'poc-focaT' ■ Pr/to vice. (MiS, (Uutum
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