aus der Zeit des deutschen Ileidenthums.
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würde sich zu dem slav. paliti ardere und dem finn. palan, poldan ardeo,
uror, palo ardor, incendium halten lassen» Solche weitschweifende Etymo
logien haben ihre Gefahr; mir sollen sie hier nur die Möglichkeit darlegen,
dafs unsern Vorfahren in nahverwandten Formen Phol und Bai derselbe Gott
verschiedentlich benannt sein konnte. Vielleicht wäre noch das bemerkens-
werth, dafs aufser jenem Baeldäg, Bäldäg auch die Namensform Foldac vor
gefunden wird (*), falls sie nicht ganz etwas anderes ist.
Einen für unsere Mythologie jetzt so wichtig werdenden Namen ver
lohnt es die Mühe, noch in andern, wenn gleich unsicheren, doch einhei
mischen Spuren zu verfolgen.
1. In Niedersachsen gegen Thüringen hin, zwischen Herzberg und
Nordhausen, unweit Lutterberg und Scharzfeld liegt ein alter Ort Namens
Pölde, den aber Urkunden des zehnten Jh. Palithi, Palidi, Polidi,
Pholidi nennen ( 2 ), Dietmar von Merseburg Polithi, Lambert Poletha,
noch spätere Quellen Pfolde, Polde. Heinrich 1 schenkte im J. 929 ihn
seiner Mutter Mahthildis, die daselbst ein bekanntes Benedictinerkloster stif
tete, das von Otto \ im J. 932 bestätigt ward. Da die beigebrachten Schrei
bungen ganz an Phol und Pol gemahnen, und die alts. Sprache andere Orts
namen mehr auf -ithi von einfachen Wörtern bildet, z.B. Winithi (jetzt
Wende) glaublich von win, wini amicus, Thurnithi von thorn spina, Tilithi,
Tullidi vielleicht von tilo, tilio cultor, agricola, Flenithi von flen jaculum;
so ist wenigstens nicht abzusprechen, dafs ein noch in die heidnische Zeit
aufreichender Name wirklich nach dem Gotte Phol gebildet sein könne. Das
Christenthum w r ar Kirchen an Stätten zu stiften geflissen, die in den Augen
des Volks für heilig galten. Graff 3, 334 hat einen Mannsnamen Pholing.
2. In überrheinisch pfälzischen Weisthümern, nirgend anders, be
gegnet eine eigenthümliche Zeitbestimmung in Pfultag, Pulletag, welcher
ausdrücklich auf den zweiten Mai gelegt wird. So im Weisth. des Hofes
zum Sal von 1487|: jargeding auf den Pulletag nechst nach S.Walpurg der j 3,Y4-S.
jungfrau, d.h. den zweiten Mai. Jargeding am Pfultag, Weisth. von Sar-
brücken a. 1557 (2, &.) Auch Oberlin p. 1246 aus einem Zinsbuch der Kel-
( ! ) Pertz monum. 3, 568 (a. 921) vgl. Waitz Heinrich 1. p. 51. Ob auch in Falkes
trad. corb. lOljjVoldet in Foldec zu berichtigen?
( 2 ) Böhmers regesta no. 51.186.554.640.1131, vgl. Leukfeld antiquitates pöldenses p.2.3.