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Froher Lebensgenuß.
Solo.
(Erste Stimme.) Sie blüht zur Zeit der Nach
tigallen, blüht, wenn das Korn die Aehren hebt, und
wenn vom Baum die Blatter fallen, und wenn der
Schnee vom Himmel schwebt.
(Zweite Stimme.) Ihr findet sie auf allen We
gen; sie macht den ärmsten Bettler reich. Geht ihr
nur ganz getrost entgegen, o Freunde, so umarmt
I sie euch!
(Von zwei Stimmen gesungen.)
Wer dieser Rose Lugend preis't, dem saget» daß sie
Freude heißt!
Chor.
Dom Mutter-Schooßc der Natur ließ Gott drei
Rosen steigen; sie duften selig, rein und süß, dem Ar
men wie dem Reichen.
Die Knaben.
So, Freunde! Brüder! können wir uns Rosenkränze
binden; so jetzt und immer um das Haupt uns diese
Kranze winden.
Die Mädchen.
Auf, Schwestern! laßt uns einen Kranz von Un
schulds-Rosen binden, und damit jetzt und immerdar
das frohe Haupt umwinden!
Chor.
So, Brüder! Schwestern! können wir der
Freundschaft Rosen binden, so jetzt und immer um das
Haupt uns diese Kranze winden.
144. Lebensgenuß.
Mel.: Mach's mit mir Gott nach rc.
(34.) 1. Der kennt den Werth des Lebens nicht,
der jede Freude fliehet, der nur von Erdenjammer
spricht, und überall ihn siehet. Nein, Gott erlaubt
uns, froh zu seyn. Ich will mich meines Lebens freu'n!
2. Zwar immer glanzt die Sonne nicht gleich
hell auf uns hernieder; ihr warmend segcnreidhes Licht
entzieht sich oft uns wieder; doch bange Thkanen ru
fen nicht hervor der Sonne göttlich Licht.