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In_der_ Zeit _zwischen__ , i9l8/^9__^nd__'l 525
(Die Zeit der sogenannten "Weimarer Republik")
Die Revolution vom, o4, bis 'io, November 1918 brachte das Ende
des Kaiserreiches und für Deutschland die Republik als neue
Staatsform.
Ihren Ausgangspunkt hatte diese Revolution in Kiel und Lübeck
in dem am o5«/o6, November *i9l8 "Arbeiter- u. Soldatenräte"
die Regierungsgewalt übernahmen. Am o7*/o8, November erfolgte
dann die Regierungsübernahme in den meisten norddeutschen
Städten sowie in Frankfurt und München, danach, am o9* Novem
ber folgte Berlin und die meisten süd- und mitteldeutschen
Städte.
Am o9. November 19^8 gab in Berlin der Reichskanzler Prinz
Max von Baden die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. bekannt
und übergab unter Beibehaltung der monarchistischen Staats-
fon das Kanzleramt an den SPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert.
Gegensätzlich dazu rief am gleichen Tage Philipp Scheidemann
vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die Republik und Karl
Liebknecht vor dem Berliner Schloß die "Räterepublik" aus.
Am folgenden Tag (io. November) ging Kaiser Wilhelm II. vom
Hauptquartier in Spa aus in's Exil nach Holland und gleich
zeitig erfolgte der Rücktritt aller Bundesfürsten.
Vom Io. November ^918 bis zum ^2. Februar ^9^9 Übernahme die
Führung der Regierungsgeschäfte der "Rat der Volksbeauftragten".
Es waren von den Mehrheits-Sozialdemokraten die Politiker
Ebert , Scheidemann und Landsberg sowie von den Unabhängigen-
Sozialdemokraten die Politiker Haase , Dittmann und Barth;
seit dem 29« Dezember 1918 waren es nur noch die Mehrheits-
Sozialdemokraten Ebert , Scheidemann , Landsberg , Wissell
und No ske .
Die Wahlen zur Nationalversammlung am *9, Januar 9^9 brachten:
Der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschland) = ^65 i
der Zentrums-Partei = 91 und
der DDP (Deutsche Demokratische Partei) = 75
der insgesamt 421 Sitze,
Diese drei Parteien bildeten die sogenannte "Weimarer Koali
tion" gegen eine sehr schwache Opposition
von links,
der USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschland)
und von rechts,
der DVP (Deutsche Volkspartei) sowie
der DNVP (Deutsch-Nationale-Volkspartei)
mit zusammen nur = 92 Sitzen.
Die Nationalversammlung tagte bis zum 3o. September 19^9 in
Weimar (Thüringen) und danach, bis zum 21. Mai ^92o in Berlin.
Friedrich Ebert wurde erster Reichspräsident (^9^9 bis 1925)
der jungen Republik und Philipp Scheidemann der erste Reichs
kanzler.
Am 11, August 1919 wurde die Reichsverfassung (Weimarer Ver
fassung) verabschiedet.
Zu den folgenreichsten Beschlüssen der Nationalversammlung ge
hörte die, teilweise unter Prodest gegebene, Zustimmung zum
"Versailler Friedensvertrag" ("Friedens-Diktat") am ^6. Juni
des Jahres 1919 • Gegen die Annahme stimmten die Abgeordneten
der DDP , DVP und der DNVP .
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