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Der Verlust derselben wird verschieden angegeben. Nach preus-
sisehen Angaben betrug er looo Mann, nach französischen sogar
^ooo Mann, also mehr, als das ganze Corps Ysenburg's vor dem
Gefechte stark gewesen war. In Gefangenschaft fielen 5oo Mann;
nach französischen Angaben 7oo bis 800 Mann; darunter befan
den sich die Obersten Urff und Canitz sowie des letzteren
Sohn der Fähnrich und der Adjutant des Prinzen, Capitain Mur-
hard; nach französischen Angaben überhaupt 5° Offiziere, zu
den Todten gehörten: die Capitains Hattorf, Wilhelmi, Hahn
und Beck, die Lieutenant Lengerke und der Cornel Amelunxen;
zu den Verwundeten: die Obersten v. Canitz u. v. Prüschenk,
die Oberstlieutenants v. Geiso und Hegemann, die Majore
v. Marschall und v. Buttlar sowie Graf Görz, einer der
Adjutanten Ysenburg's. Dieser verdankte nach seinem eigenen
Geständnisse dem Lieutenant v. Winzingerode , dessen Pferde
zweimal verwundet wurden, die Erhaltung seines Lebens und sei
ner Freiheit, als der Prinz bei der Absicht, seine Gavalerie
zu einem nochmaligen Choc herbeizuführen, - das feindliche Re
giment (Bataillon) Bentheim, dessen Uniform blau und gelb war,
mit dem Bataillon Canitz verwechselte. Im Uebrigen verloren
die Hessen 7 Kanonen, deren Pferde todtgeschossen worden waren,
und ebensoviele Munitionswägen; zu welchen Trophäen noch 8 Ge
schütze ohne Lafetten kamen, welche von den Franzosen in Mün
den erbeutet wurden, dorthin aber aus dem Ardenale in Cassel
zu Wasser gebracht worden waren. In dem Gefechte war der Ver
lust der Artillerie überhaupt ein sehr beträchtlicher; nament
lich hatte das Bataillon Ysenburg, welchem, wie einem jeden
der anderen Bataillone, 2o Artilleristen beigegeben waren, nur
noch 4- Mann davon übrig; die meisten fielen unter den Säbeln
der Gacalerie. In Bezug auf die Versprengten der hessischen
Infanterie während des Rückzuges auf dem Abhange hinab, gaben
die Franzosen 4oo solcher Soldaten an, die ihren Tod in den
Wellen der Fulda gefunden hätten. Nach unseren handschrift
lichen Originalien soll diese Angabe aller Begründung entbeh
ren; dagegen wird erwähnd, daß etwa nur 'io bis 12 Mann er
tranken, die Franzosen resp. die Deutschen aber während der
Nacht einen großen Theil ihrer entkleideten Todten in den
Fluß warfen und so die Verwechselung bewirkten.
Auf französischer Seite soll sich der Verlust auf 2^77 Mann
belaufen haben, worunter Todte: 27 Offiziere und 758 Soldaten,
Verwundete: 135 Offiziere und 1257 Soldaten. Viele französi
sche Offiziere hielten diesen Etat des Verlustes nicht für
treu, - eine Ansicht, welche durch die sehr bedeutente Zahl
von Verwundeten unterstützt wurde, welche man in den Hospitä
lern fand.
Von den höheren französischen Offizieren wurden getödtet: der
Marquis von St. Martin, die Oberstlieutenants de Rohan und
Marquis de Rousset, der Major Beauvoisis; verwundet dagegen:
der Graf Rosen, Prinz Nassau, der Marechal de Camp Marquis
de Puyse'gur, der Marquis de Broglio, Neffe des Herzogs, die
sem selbst wurde ein Pferd unter dem Leibe getötet.
Die Nachrichten, welche durch die Detachements und Patrouillen
über Ysenburg’s Corps bei Broglio eingingen, erschöpften
sich in Unwahrheiten und Uebertreibungen. So meldete Oberst
Wormser von Göttingen aus, daß der Feind in sehr geringer
Zahl in der Nähe dieser Stadt, und zwar in der größten Unord-
nung, vorüber gezogen sei; der größte Theil derselben hätte
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