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Photographisches Archiv.
[Nr. 677.]
[Nr. 677.] Photographisches Archiv. 265
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 49
Doig & Co., Berlin und London, für eine gute Photogravüre.
B. Johannes, Partenkirchen, für gute Arbeit. Eugen Jos.
Mertens, Crefeld, für gute Porträtaufnahmen. Schraivogel
& Hering, London, für neues Autotypieverfahren. Ernst
Mönch, Berlin, für vorzügliche Photographie-Albums.
Autotypie Compagnie. — Wie uns mitgetheilt wird, hat der
Erfinder der Autotypie, Herr Georg Meisenbach in München,
Fig. 17 aus Bigelow’s Album für Stellung 1 und B eleucli tun g.
(Schlüssel nebenstehend.)
sich aus Gesundheitsrücksichten vom Geschäfte zurück
gezogen. Die von ihm bisher betriebene chemigraphische
Kunstanstalt wurde mit der von Herrn Josef Ritter v. Schmädel
begründeten Autotypie-Compagnie zu einem Geschäfte ver
einigt, in welches der Sohn des Herrn Georg Meisenbach,
Herr August Meisenbach, eingetreten ist. Dasselbe wird
fortan unter der Firma G. Meisenbach & Co. als offene
Handelsgesellschaft geführt werden.
Belästigung. — Wie englische Blätter melden, war Prinz
Georg von Griechenland während seiner Heb erfahrt von
Amerika nach England der Liebenswürdigkeit von nicht
weniger als 150 jungen Amerikanerinnen schutzlos preis
gegeben. Die grosse Mehrheit der jungen Damen führte
photographische Apparate für Momentaufnahmen bei sich
und jedes Mal, wenn der Prinz an Deck erschien, wurden
über 100 Apparate auf ihn gerichtet. Schliesslich hielt der
Prinz die Hände vor sein Gesicht, wenn er sich an Bord
begab, aber selbst dies vermochte ihn nicht gegen seine
Verfolgerinnen zu schützen. Er zog es deshalb während des
letztens Theils der Reise vor, in seiner Cajiite zu bleiben.
Eine photographische Kraftleistung. — Der in Paris er
scheinende „Figaro“ bringt in der Nummer vom 18. August
Schlüssel zu Fig. 17 aus Bigelow's Album für Stellung und Be
leuchtung. Gardinen 3, 5, 6, 9, 10, 11 sind zugezogen, die Person
befindet sich bei P, die Camera bei A.
folgende Notiz: M. Benque (in Firma Benque & Co.) hatte
sich zur Säcularfeier nach Bern begeben, um an den beiden
Tagen Sonntag und Montag (am 16. und 17. August) Augen
blicksaufnahmen von den Festzügen zu machen. Gestern
Abend hat derselbe seine Rückreise mit dem Nacht-Schnell
zuge Bern-Paris angetreten, welchem Zuge Herr Benque
einen Sonderwagen anhängen liess, in welchem er während
der ganzen Fahrt seine Platten entwickelte und nach den
Negativen Abdrücke auf Bromsilberpapier anfertigte. Wir
sind also infolgedessen in den Stand versetzt, heute Morgen in
unserem Depeschensaale die Photographien des Festes auszu
stellen, welches gestern in einer Entfernung von 700
Kilometer von Paris stattgefunden hat! Eine wirkliche Kraft
leistung, zu der man Herrn Benque beglückwünschen kann!