essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 43
müßten. Die Handelsverhältnisse würben daher bald wieder in ihr
früheres Gleichgewicht zurückkehren und die Kapitalien sich dem Han
del zuwenden, dem sie bisher entzogen worden.
Die Presse enthält Betrachtungen über die irländischen Zu
stände und insbesondere über den Tribut, welchen die Katholiken Ir
lands an O'Connell entrichten. Die Rente würde nach der Meinung
des genannten Journals in diesem Jahre, in Folge mannigfacher
Hebel, die in Bewegung gesetzt worden, die des vorigen Jahres,
welche sich auf 20,000 Pfd. St.belief, noch übersteigen. Die Presse
weist auf das Gehässige hin, welches ein solcher Tribut habe, den ein
so reicher Mann, wie O'Connell, von einem so armen Volke, und nun
gar unter den gegenwärtigen Umständen, erhebe, um sich für seine
Bemühungen zur Verwirklichung eines Phantoms bezahlen zu lassen.
Elf Mitglieder des Jesuiten-Ordens haben sich zu Havre nach
Neu-Granada eingeschifft. -
Aus Otaheiti erfährt man, daß die beiderseitigen Admirale eine
Kommission zur Abschätzung der von Pritchard zu fordernden Ent
schädigung eingesetzt hätten, und daß man glaubte, diese Summe werde
sich höchstens auf 20,000 Fr. belaufen.
In Paris wirb eine neue Straße von der Rue des sept Voies
nach der Rue Montagne Ste.-Genevieve angelegt, die etwas oberhalb
der polytechnischen Schule in dieselbe einmündet. Es wird dadurch
eine gerade und leichte Verbindung zwischen dem College de France
und der polytechnischen Schule hergestellt, an der eS bisher fehlte.
Großbritanien und Irland.
London, 25. Nov. Se. Hoheit der Herzog Ferdinand von
Sachsen-Koburg ist am 21sten in Begleitung seines Sohnes Leopold
auf dem „Black Eagle" von Plymouth nach Lissabon abgereist. —
Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Konstantin von Rußland befindet
sich noch in Plymouth, von wo derselbe Ausflüge in die Umgegend
macht.
Der Herzog August von Sachsen-Koburg hat nebst seiner Ge
mahlin, der Prinzessin Clementine, gestern Windsor verlassen und sich
in Folkstone nach Boulogne eingeschifft.
Der Hof wird heute nach Osbornehouse auf der Insel Wight
abgehen.
Nach Berichten aus Grahamstown (Cap der guten Hoffnung
vom 19. September) hatten die Pächter, mit Genehmigung des
Vice-Gouverneurs, abermals eine große Versammlung am Kanga-
Flusse gehalten, um eine Vorstellung an die Regierung zu beschließen
in Betreff ihrer Beschwerden über die Koffern und den geringen
Schutz, den die Regierung ihnen gegen dieselben gewährt. Insbe
sondere klagen sie darüber, daß die Koffern ihre Vorräthe an Waffen
und Munition auf eine besorgnißerregende Weise vermehren, und
sprechen den Wunsch aus, daß die Regierung den Privatleuten in
der Kolonie den Verkauf von Pulver verwehren und denselben zum
Regierungs-Monopol machen möge.
Berichten aus Sydney vom 26. Juli zufolge, war Port Ade
laide zum Freihafen in ausgedehntestem Sinne des Wortes für alle
Flaggen, ohne Unterschied, erklärt worden.
Die letzten Nachrichten aus Hongkong melden die Rückkehr des
Admiral Cochrane mit seinem Geschwader von einem Kreuzzuae gegen
die Seeräuber von Borneo, auf welchem das stark befestigte Piratennest
Malluhda im Norden von Borneo von den Engländern zerstört wor
den. Der Widerstand der Seeräuber war so hartnäckiger Art, daß
die Engländer ihren Zweck nur mit dem Verluste von 10 Todten
und 15 Verwundeten, unter denen drei Offiziere, haben bewerkstelli
gen können. Von Hongkong hat der Admiral am 27. September
eine Fregatte und ein Dampfschiff nach Auckland (Neu-Seeland) deta-
schirt, um gegen die aufsässigen Eingebornen verwendet zu werden.
Das nachtheilige Gefecht, welches die englischen Truppen dem Häupt
ling Heki im Juli geliefert haben, giebt selbst unseren ministeriellen
Blättern Veranlassung, die Militair-Behörden in Neu-Seeland, denen
sie eine unverantwortliche Geringschätzung der Widerstandsmittel der
Eingebornen Schuld geben, scharfem Tadel zu unterwerfen. Nach
einer Mittheilung im Australian Journal vom 15. Juli soll
übrigens Heki in einem Gefechte mit einem feindlichen Stamm so
schwer verwundet worden sein, daß er den Oberbefehl an den Häupt
ling Kowitti hat abgeben müssen, und daß man sein Leben in Gefahr
glaubt.
Sowohl der „Great Britain", als der „Great Western", haben
für diesen Winter ihre Fahrten nach New-Jork gänzlich eingestellt.
Bekanntlich machen auch die Post-Dampfschiffe die Fahrt zwischen
Halifax und Liverpool im Winter (d. h. vom 1. Dezember an) nur
einmal monatlich.
Nach dem Observer hat die vor kurzem verstorbene Wittwe
des bekannten Lord Holland in ihrem Testamente Lord John Russell,
als Zeichen ihrer Hochachtung, eine Leibrente von 2000 Pfd. Sterl.
vermacht, welche erst nach dessen Tode ihren Enkelinnen in gleichen
Theilen zufällt.
X London, 25. Nov. Eine größere Verwickelung wichtiger
Staats-Angelegenheiten, als diejenige, deren Lösung dem englischen
Ministerium gegenwärtig obliegt, hat wob! selten noch stattgefunden:
daheim die Kornfrage mit allen Symptomen eines bevorstehenden
Brodmangels; in Irland neben den endemisch gewordenen Uebeln der
katholischen Kirche und Repeal eine offenbare Hungersnoth; in Indien
Vorbereitungen zu einem großen, nicht länger aufzuschiebenden Kampfe
mit der Seikh-Armee und die Nothwendigkeit, das Königreich Lahore
wiederherzustellen; in Neu-Seeland ein Krieg mit den Eingeborenen,
in welchem die britischen Truppen schon dreimal geschlagen worden
sind, weil sie ihre Angriffe ohne die nöthigen Vorkehrungen oder selbst
ohne Waffen einrichteten; in Amerika endlich ein Streit, welcher die
Vereinigten Staaten und England einem Bruche nahe gebracht hat
und die Beilegung der Oregonfrage in eine noch fernere Zukunft
hinausschiebt. Dazu kommt, daß inmitten aller dieser schweren Sor
gen Sir R. Peel noch durch die Krankheit seiner ihm theuersten
Tochter (der Lady Villiers) beunruhigt worden ist, daß der Lord-
Kanzler dem Tode nahe war, daß zwei andere Minister durch Alter
und Krankheit untüchtig, aber doch nicht Willens sind, zu resigniren,
und das Kabinet überhaupt nicht mehr so einstimmig und so voll
Dertranen zu seinen eigenen Kräften als ehedem ist. Für die Eröff
nung einer Parlaments-Session sind dies trübe Aussichten, und die
selbe wird deshalb auch wohl nicht vor der gewöhnlichen Zeit, d. i.
Anfang Februar, stattfinden. Bis dahin ist vielleicht der Horizont
schon lichter. Man wird sich wahrscheinlich überzeugt haben, daß die
Besorgnisse vor einer Noth in England vielfach übertrieben worden
sind. Die Weizenpreise fallen gegenwärtig, anstatt daß sie zu steigen
fortfahren sollten. Große Massen werden täglich in Bond eingeführt,
und noch nichts hat davon das Land wieder verlassen. In Irland
steht es anders; dort ist das Uebel ernstlich und unheilbar.
Was die Folgen des Streites um das Oregon-Gebiet anbetrifft,
so hegen die bestunterrichteten Personen hier noch keine ernstlichen
Besorgnisse vor einem Kriege mit den Vereinigten Staaten. Daß
Herr Polk viel Worte machen wird und die Amerikaner drohen wer
den, unterliegt wohl keinem Zweifel. Aber was können sie thun?
Und wenn ihre Armeen Flügel hätten, so könnten sie doch kaum einen
Kontinent von 2000 MileS Breite durchmeffen, um das streitige Ter-
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ritorium in Besitz zu nehmen, und an der Küste des Stillen Oceans
werden schon die Geschwader Englands das Land schützen. Durch
welche Mittel sollen aber überdies wohl die Finanzen der Vereinigten
Staaten so weit gehoben werden können, um einen so widersinnigen
und unheilvollen Krieg zu führen? Die westlichen Staaten mögen
den Krieg wünschen und auch bereitwillig Soldaten dazu geben, aber sie
werden weder Steuern bezahlen, noch Anleihen machen, so daß am Ende
dieses Mittel, welches man empfohlen hat, um den Leidenschaften der
demokratischen Partei zu schmeicheln, zum absoluten Ruin führen
dürfte, falls man dieser Partei keine Schranken setzt. Das Volk
in England blickt mit Verachtung auf dies lächerliche Streben, ein
paar Millionen Acres Land an einer wilden Küste an sich zu reißen,
zumal da es von einem Volke ausgeht, das schon den ungeheuren
Rumpf des uord amerikanischen Kontinents besitzt, wenn es ihn auch
nicht ausfüllen kann. Oregon ist von geringer Bedeutung für die
Vereinigten Staaten oder England, aber es ist von großer Bedeu
tung, daß die Amerikaner darüber belehrt werden, wie die Rechte
Englands nicht ungestraft verletzt werden dürfen. Die Botschaft des
Präsidenten wird ohne Zweifel eine sehr heftige Sprache führen,
aber man muß abwarten, was der Kongreß thun und in wie weit
er jene Sprache durch Unterstützung dieser maßlosen Ansprüche auf
ein ausschließliches Hoheitsrecht bestätigen wird, wo England und
Spanien sich begnügten, gegenseitige Rechte anzuerkennen und über
eine gemeinschaftliche Besetzung des Gebiets sich zu verständigen.
Niederlande.
Aus dem Haag, 26. Nov. Aus Batavia ist die Nachricht
eingegangen, daß Herr Rochussen, General-Gouverneur des nieder
ländischen Indiens, am 28. September dort angekommen war.
Belgien.
Brüssel, 26. Nov. Am Dienstag feierte die hiesige Univer
sität den elften Jahrestag ihrer Begründung. Der Minister Van-
deweyer war durch Unwohlsein verhindert, an dem Bankett theilzu-
nehmen. Bei dem ihm zu Ehren ausgebrachten Toast sagte Herr
Vcrhaegen, als Administrator der Universität: „Wenn Bürgerpflich
ten mir anderswo, wo der Minister des Innern nicht allein steht,
gewisse Zurückhaltung gegen ihn auferlegen, so freut es mich, hier
laut meine ganze Achtung für unseren Kollegen, das Ehren-Mitglied
der Universität, aussprechen zu können, welcher, als würdiger Schü
ler unseres ehrwürdigen Rektors, es sich immer angelegen sein lassen
wird, den freisinnigen und philosophischen Grundsätzen treu zu blei
ben, die er an dieser edlen Quelle geschöpft hat."
Die neulich schon in der Repräsentanten-Kammer angeregte
Frage in Betreff der Naturalisationen wird jetzt von der für halb
ministeriell geltenden Emancipation ebenfalls besprochen. Es war
gleich in der ersten Sitzung der Kammer der Umstand erwähnt wor
den, daß Personen, welche ursprünglich bei den Kammern die Natu
ralisation nachgesucht, dieselbe, als sie ihnen bewilligt worden, anzu
nehmen sich weigerten. Das genannte Blatt meint nun, dies habe
in den meisten Fällen lediglich in Geldverlegenheiten seine Ursache
gehabt, da die Naturalisation über 500 Fr. kostet. Diesen Umstand
empfiehlt eS zu fernerer Berücksichtigung, da doch die Verleihung
des Bürgerrechts vor Allem einen moralischen Sinn und Werth habe,
also der fiskalische Gesichtspunkt hintangesetzt werden müsse. An
einen in dieser Angelegenheit in der erwähnten Sitzung von Herrn
Dumortier hingeworfenen Vorschlag, der Justiz-Minister solle über
alle Naturalisations-Gesuche vor der Entscheidung der Kammern einen
Bericht abstatten, knüpft dann das besagte Blatt Betrachtungen über
die Art und Weise, wie über derlei Gesuche jetzt in den Kammern ent
schieden wird, nämlich in den meisten Fällen, ohne daß Senatoren und
Repräsentanten für ihr Ja oder Nein einen hinreichenden, auf
vollkommener Sachkenntnis beruhenden Entscheidungsgrund hätten,
noch auch haben könnten. Daher denn eine Aenderung im Geschäfts
gänge der Kammern in diesem Punkte zu wünschen sei. Die Eman
cipation schlägt vor, schon den nur mit der gewöhnlichen Natura
lisation Belehnten wenigstens einige politische Rechte, die bis jetzt
der großen Naturalisation vorbehalten sind, zu verleihen, damit die
Naturalisirten in Wahrheit nicht allein Belgier würden, sondern auch,
was bis jetzt selten der Fall, bei ihren Mitbürgern thatsächlich als
solche gälten. Der Unterschied zwischen großer und kleiner Natura
lisation bestände ja auch in anderen Ländern nicht.
Der englische Gesandte Sir G. H. Seymour ist wieder hier
eingetroffen.
Die Barke „Dyle" ist am Sonntag mit 151 deutschen Auswan
derern nach Galveston unter Segel gegangen.
Dänemark.
Kopenhagen, 25. Nov. Die Berling Ztg. theilt fol
gende Bruchstücke eines Schreibens aus Island über den Ausbruch
des Hecla mit: „Es war ein sehr schöner sonniger Tag, als wir
uns in der Nähe des Berges befanden, dem wir so nahe kamen,
als Niemand vor uns. Die Lava dehnt sich am Fuße des Hecla
ungefähr 2 Meilen lang aus und ist an einzelnen Stellen etwa eine
Meile breit. Die Höhe nahmen wir in der größten Entfernung vom
Berge zu 40—50 Fuß und näher demselben zu wenigstens 80-Fuß
an. Die ganze Masse war in beständiger Bewegung und wir ver
nahmen einen Lärm, als wären wir von mehreren hundert Fabriken
umgeben. Die äußere Rinde der Lava ist ganz abgekühlt, aber
inwendig ist die Masse flüssig, und dieselbe breitet sich mit ungeheurer
Kraft nach allen Seiten aus, so daß die schon verhärtete Lava
zerbrochen wird und beständig in ungeheuren Massen nach allen
Seiten zusammenstürzt. Bei jedem Zusammensturz sieht man dann
die fließende Lava in der Mitte. Wo der Boden gleich ist,
schreitet die ganze Masse vorwärts, indem sie Hügel von Erde
und Sand vor sich auftreibt, so wie ihr aber Felsen in den
Weg treten, arbeitet sie sich an diesen empor und die Seiten
werden immer steiler, bis eine ganze Strecke mit furchtbarem Gekrach
einstürzt. Als wir uns am Füße des Berges befanden, da wo der
steile Aufgang beginnt, wurden wir von einem starken Regenschauer
überfallen, wogegen wir Schutz hinter einem hohen Felsen suchten.
Nun waren wir zwar mit dem fürchterlichen Donner, der aus dem
Innern des Berges erscholl, gänzlich vertraut geworden, doch er
folgten, während wir hinter dem Felsen saßen, zwei so starke Aus
brüche, daß kaum der Eine des Anderen Rede vernehmen konnte, und
die Erde bebte so unter uns, daß wir glaubten, der Felsen werde
sich losreißen und unö unter seinen Trümmern begraben, ja der
Boden unter unseren Füßen werde versinken. Unter diesen Umständen
verloren wir allen Muth, weiter zu steigen, welches sonst unsere
Absicht war. In 3 Stunden war die Lava etwa 4 Faden vorwärts
geschritten und nicht mehr weit vom Hofe Näfursholt, dessen Be
wohner sich schon entfernt hatten. Die aufsteigende Rauchmasse bot
einen schönen Anblick dar, 7 bis 8 Rauchsäulen erhoben sich neben
einander, und um die Spitze jeder Säule bildeten sich 8 bis 9 läng
liche Kugeln, welche, der weißesten Baumwolle ähnlich, sich in ziem
lich kompakter Masse um sich selbst aufrollten und vom Winde fort
bewegt wurden. Zwei dieser Säulen, die wahrscheinlich einem kleinen
Krater entstiegen und deren Rauch mit Asche vermischt war, glichen
vollkommen den reinsten grauen Eiderdunen."
Italien.
Rom, 18. Nov. (A. Z.) Von Zeit zu Zeit geben die spani
schen Blätter Mittheilnngen über die kirchlichen Unterhandlungen mit
dem Papste und stellen eine Übereinkunft als nahe bevorstehend dar.
Die Schuld, daß dies nicht schon längst geschehen ist, liegt an der
Verwaltung in Madrid, welche die erste Bedingung aller Unterhandlung,
Dotation des Klerus, nicht erfüllt. So lange man in Spanien sich
nicht entschließen will oder kann, für die Geistlichkeit zu sorgen, hel
fen alle Bemühungen des Herrrn Castillo y Ayensa nichts.
Auf den 24sten d. ist ein geheimes Konsistorium zusammenberu-
sen, worin außer Ernennung von Bischöfen auch zwei Prälaten mit
dem Purpur bekleidet werden sollen. Für Deutschland kann dieses
Konsistorium eine andere wichtigere Bedeutung erlangen, indem man
sagt, statt des bisher vergeblich erwarteten Rundschreibens an alle
deutschen Bischöfe werde der Papst in einer Allocution an die hohe
Versammluug die Vorgänge der Dissidenten in Deutschland besprechen.
Gewarnt durch die letzten Vorfälle in Rimini, wo die Truppen
durch ihren verlängerten Aufenthalt in zu nahe Berührung mit meh
reren der Regierung längst verdächtigen Personen geriethen, sollen von
nun an alle Garnisonen einem häufigeren unbestimmten Wechsel unter
worfen werben. So sind von hier aus in diesen Tagen einige Jäger-
Bataillone nach Civita Vecchia und anderen Ortschaften abgegangen,
als Anfang dieser Operation. Während nun Truppen von der anderen
Seite aus Perugia rc. einrücken, versehen die Bürger-Garden einen
Theil des WachtdiensteS.
Der Prinz von Oldenburg mit Familie und Gefolge ist hier ein
getroffen.
Außer dem russischen Minister des Kaiserlichen HauseS, Fürsten
WolkonSki, befindet sich seit einigen Tagen auch der Justiz-Minister,
Geheime-Rath Graf Panin, hier.
Handels ^ und Börsen - Nachrichten.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 26. Nov. Niederl. wirkl. Sch. 59%. 6% Span. 22A.
3% do. 38. Ausg. —. Pass. —. Zlnsl. —. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. —.
4% Hubs. Hope 90%.
Antwerpen, 25. Nov. Zinsl. —. Neue Anl. 22%.
Frankfurt a. M., 27. Nov. 5% Met. 111% G. Bank-Actien p. ult.
1936. Bair. Bank-Actien 728 Br. Hope 90% Br. Stiegl. 89% Br. Int. 58%.
Poln. 300 Fl. 99% Br. do. 500 Fl. 82% Br.
Hamburg, 28. Nov. Bank-Actien 1620. Bngl. Kuss. 108%.
London, 25. Nov. Cons. 3% 95%. Belg. 95. Neue Anl. 28. Pas
sive 6%. Ausg. Sch. 16%. 2%% Holl. 58%. 4% do. 92. Neue Port. 56.
Engl. Hubs. 111. Bras. 80. Chili 98. Colurnh. —. Mex. 29. Peru 32.
Paris, 25. Nov. 5% Rente fin cour. 117. 3% do. fiu cour. 81.90.
Neapl. —. 6% Span. Rente —. Pass. —.
Wien, 26. Nov. 5% Met. 111%. 4% do. 101. 3% do. 76%. Bank
Actien 1605. Anl. de 1834 161. de 1839 127%. Nordh. 192%. Gloggn. 132%.
Mail. 117%. Liv. 116%. Pesth. 107%. Budw. 86%.
Meteorologische Beobachtungen.
1845.
29. Nov.
Morgen*
6 Uhr.
Nachmittags
2 Uhr.
Abends
10 Uhr.
Nach einmaliger
Beobachtung.
Luftdruck
Luftwärme ....
Thaupunkt ....
Dunstsättigung .
336,5O r "Par.
-f 3,8° R.
4- 3/1° R.
94 pCt.
halkheiter.
SW.
336,96'"Par.
-f- 8,4° R.
4- 5,0° R.
76 pCt.
sw.
SW.
337,23"'Par.
+ 4,8° R.
-s 2,9° R.
86 pCt.
sw.
Quellwärme 7,7° R.
Flusswärme 4,3° R.
Bodenwärme 4,2° R.
Ausdünstung 0/003"Rb.
Niederschlag 0.
Wärmewechsel -}- 8,5°
+ 4,5° R.
Wind
Wolkenzug . . .
ucenzug ... — »n. — -p iv.
Tagesmittel: 336,90"'Par... -j-5,6° R... -j-3,7°R... 85 pCt. SW.
Königliche Schauspiele.
Montag, 1. Dez. Im Schauspielhause. 199ste Abonnements-
Vorstellung : Der reisende Student. Zwischen dem Isten und 2ten Akt:
Pas de trois, ausgeführt von Mad. Taglioni, Dlle. Galster und Herrn
Ebel. Hierauf: Die Tänzerin auf Reisen.
Dienstag, 2. Dez. Im Opernhause. 138ste Abonnements-
Vorstellung: Der Freischütz. (Dlle. Jenny Lind: Agathe.) Anfang
halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werben Billets zu den erhöhten Opern
haus-Preisen verkauft.
Billets zu den beiden Frembenloaen à 2 Rthlr. sind erst am
Tage der Vorstellung selbst im Billet-Verkaufs-Büreau zu lösen, und
zwar gegen Vorzeigung der Aufenthaltökarte, oder der untersiegeltcu
Visitenkarte, oder einer besiegelten und eigenhändig unterzeichneten
Bestellung, mit Benennung der Fremden von Seiten der Herren
Gasthofbesitzer.
Im Schauspielhause. 18te französische Abonnements-Vorstellung.
Pour le 1er début de Mlle* Henriette, artiste du théâtre royal
de l’Odéon, la première représentation de: Le verre d’eau, co
médie en 5 actes, par Scribe.
Mittwoch, 3. Dez. Im Opernhause. 139ste Abounements-
Vorstellung: Der Militairbefehl. Hierauf: Die unterbrochene Hoch
zeit. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Opern
haus-Preisen verkauft.
Königsstädtisches Theater.
Montag, 1. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) La Sonnam-
bula. Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Sgr. Michelangiolo
Forti, vom Großherzoglich toskanaschen Hof-Theater zu Florenz, neu
engagirtes Mitgiled der italienischen Oper: Elvino, alö Antrittsrolle.)
Dienstag, 2. Dez. Stadt und Land, oder: Onkel Sebastian
aus Ober-Oesterreich. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich
Kaiser. (Herr Franz Wallner aus Wien, Sebastian Hochfeld, als
Gastrolle.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. I. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
Beilage