Full text: Zeitungsausschnitte über Ludwig Emil Grimm

Seite 144 AAZsHIZAGssZAZZsZsZsssDZ Unsere PlCIlTlQt OGEEEHGOtzGE-tzE-tztz-DGtzDHtzDEitz Nr. 17/1S 
Unsere Heimat HOOGOHOtz 
Seite 145 
Schon im 18. Jahrhundert, in den Jahren zwischen 
1756 und 1790 wurden Pläne gemacht und Verhand 
lungen gepflogen wegen Rnkauf des Dlücksbrunner 
oder Schweinaer Kupferschiefer- und Kobalt-Berg- 
und Blaufarbenwerks. Dem herzog von Meiningen, 
der hierauf nicht eingehen will, ward schließlich das 
ganze Werk für 8500 Taler zuerkannt (han. Rrch. 
Nachtr. 8888). 
Besser glückte die Zache an andrer Stelle, sogar 
im hessischen Inland. Dem Stadtrat zu Schmalkalden 
war 1827 die bergübliche Belehnung über den auf 
lässigen Kobaltbergbau „am Kühberg" im Benstal bei 
Rsbach erteilt mit dem Vorbehalt, daß der geförderte 
Kobalt nach einer gewissen Taxe der Landesherrschaft 
überlassen werden müsse. Die Schmalkald. Gewerk 
schaft wurde an das Schf. Fabrikamt verwiesen, wo 
der Tarif nach sorgfältigen Berechnungen mit dem 
Schmaltepreis steigend 
und fallend festgestellt 
werden sollte. Nach 
dem die erste Probe 
ungünstig ausgefallen, 
ergibt die zweite bessere 
Resultate, und es wer 
den Jahre lang in zu 
nehmendem Maße Ko 
balterze vom Kühberg 
angekauft, daneben aus 
ländische vom Graff in 
Ziegen, vom Kgl. preuß. 
Bergamt zu Kaulsdorf, 
vom Kgl. bagr. zu Zte- 
ben, ferner aus Nor 
wegen (durch 
h. I. Essingh in Töln) 
seit 1858 auch von 
der Minengesellschaft in 
NUernont (Iscre), 
mit der der Verkehr ziemlich rege ward. Die guten 
ausländischen Kobalte wurden dann mit den geringe 
ren einheimischen gemischt (Han. Rrch. Nacht. 8887). 
Für den Erwerb von Nickel erzen scheint man 
sich dagegen mit der einheimischen Produktion be 
gnügt zu haben. Dasselbe gilt von den übrigen Ma 
terialien. Zand und Ouarz wurden nicht weit von 
Zchwarzenfels gefunden. Ebenso bot sich zur Erwer 
bung von brauchbarem Ton zu Schmelzhäfen ttnd 
feuerfesten Ofensteinen in 11/2 ständiger Entfernung 
von Zchwarzenfels auf dem Dittersh 0 f Gelegen 
heit. Das hofgut des Schlüchterner Hospitals zu 
Dieterz (Bitters) war dem Erbleihbeständer Rn- 
dreas Beringer in Erbleihr gegeben, hier wurde 
ein abbaufähiaes Gelände von gutem Ton entdeckt, 
das nicht nur das Zchwf. Werk hinreichend versorgte, 
sondern auch noch zum verkauf nach auswärts die 
Möglichkeit erwarb. Mit Zustimmung der- Hospital 
verwaltung und mit Genehmigung der Kurf. Ober- 
bergdirektion wurden Hier 1 Morgen 26 (4 Ruten 
zu 232 fl. 44 kr. 3 hl- im Jahre 1833 von Beringer 
gekauft und später 1853/4 noch weitere Bohrversuche 
nach Ton, aber auch nach Brennkohlen in der Rähe 
von Zchwf. gemacht. (Han. Rrch. Rachtr. 8982 u. 
9059—65.) 
Ruffallend ist die in den Fabrikakten befindliche 
Notiz, daß das Farbwerk seinen Bedarf an Pott 
asche in den Jahren 1807—1840 „aus entfernten 
Gegenden" habe decken müssen, da die in der Nähe 
zu habende zu teuer, und der verbrauch von Pottasche 
für die Farbenherstellung ein enormer war. 1835 
wurden 1635 Ztr. für 23925 fl. gekauft, da der 
Flammofenbetrieb monatlich 140, vierteljährlich 420 
^>tr. erforderte. Bei der reinen Holzfeuerung im Far 
benwerk und dem riesigen holzverbrauch hätte sich 
die Pottasche, deren Herstellungsverfahren ein ver 
hältnismäßig einfaches war, im werke selbst ohne 
übergroße Mühe und mit sehr viel geringeren Kosten 
bewerkstelligen lassen aus der jetzt nutzlos wegge 
schütteten Holzasche. Ztatt dessen kaufte man aus 
ländische Pottasche aus Rußland, Griechenland und 
Rmerika, weil sie wirkungsvoller und billiger als die 
in der Nähe kaufbare sei. 1837 machte dann die 
Ober-Bergdirektion darauf aufmerksam, daß man statt 
der Pottasche Soda 
verwenden könre, das 
nicht nur billiger sei, 
sondern auch das Glas 
leichtschmelziger und rei 
ner mache. Die damit 
angestellten versuche fie 
len aber nicht günstig 
aus. (Han. Rrch. Nachtr. 
8902.) 
Was endlich die bei 
den für das Farbwerk 
so unendlich wichtigen 
Elemente Feuer und 
Wasser betrifft, so ha 
ben wir die für die Fabrik 
feuerung ersorderlicheun- 
jinnige Holzverschwen 
dung, die geradezu auf 
eine Verwüstung der 
herrschaftlichen Wälder 
hinauslief, schon erwähnt, von einer neuen Wasser 
gewinnung, der Rnlage eines Flußwasserstollens im 
Zchwarzenfelser Berg berichten die Rkten Nr. 8926 
(Han. Rrch. Nachtr.). Die erforderlichen Rrbeiten, die 
von 1839—54 währten, führten 1844 zur Ruffin 
dung von Ouellwasser in gradliniger Entfernung von 
1400 Fuß. Die Kosten der Rusmauerung des Wasser- 
ortes, der Wasser- und Brunnenleitung wurden auf 
1700 Taler berechnet. Die Rechnung über den Gesamt 
kostenbetrag fehlt. 
(Fortsetzung folgt) 
Die Mutter sinnt bei der wiege 
Ich bin dir nie so nah als nachts, 
wenn rings um uns das Dunkel schweigt, 
geheimnisvoll, lebendig nur 
dein Rtem fällt, dein Rtem steigt. 
Ich denke jener holden Zeit, 
da du in mir versenkt geruht, 
da unser Rtem einer war, 
bewegt von eines Lebens Flut' 
ich denke einer fernen Zeit, 
wenn uns die stumme Nacht umgibt: 
Einst ruhn wir wieder ganz vereint 
mit allem, was wir je geliebt. 
Ina Seidel 
Reinbardskircbs und Stadtmauer in Steinau 
Aufn. illliicb 
Manns- Knabenkraut 
Orchis mascula 
Vreitblätteriges 
Knabenkraut 
Orchis latifolia 
wauzen-Knadenkraut 
Orchis coriophora 
Hus dem „Kosmos", Stuttgart 
Orchideen unserer Heimat 
vom K 
Von Georg K 
Ich bin vom Berg der ffirtenknab', 
Sch’ auf die Schlösser all' herab; 
Die Sonne strahlt am ersten hier, 
5lm längsten weilet sie bei mir, 
Ich bin der Knab vom Berge . . ." 
wonnerproachtvollschön Gedichtje, bcas doa 
X' vür Ioahre der Herr Uhland vom Rußefoann 
^ gernoacht hoat. Ich hon's aach müßt lann, bie 
b in die Schul gange sein, on es hoat m'r sogoar 
-br aut gefalle, weßt ihr brömm? No, weil's met 
> lang woar ckie ern Schiller sein' „Glocke" on 
Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe". Doas oan om- 
M e ganz Menschelewe, on es anner reicht von 
achen bis noach Germeschheirn. Doas ff' ze vill', on tch 
iaß noch ganz äwe, boas mir ons honn mußt ploag, 
is m'r so e lang Dengk im Koop hare. E kuezz 
redickt is' schönner, on allemoal, bann's vom Ouße- 
3 , ann geht. Soa oans schlägt m die Landwiett,cha t 
n hoat Grond on Bure önner de Fuß Gestrauchelt 
on ich äwer ömmer dron, ob dr Uhland m setm 
jemoals dr Kühknöttel söllt getroan hoa Zecher 
' UN doas jsteht fest, bann e nur moal oan lieb Iaahr 
M v-n W.W ’> ?i- Md- Spennblume -) 
eniicr e tjaab Dies, hare hätt mutzt dämmet, har - 
teaewehare erwähnt, bu Niet goar so schon sein, 
är e vleicht gcar - haar om ktutzefoanu gefonn-, 
,»möglich wär em dr Kbb-didd an d-r- Krwet 
1 vrdurwe wuenn, detz e sein r-bd-stvugs äaan 
tutzefcahrgedichterje meh vrbroache hätt. Lrotzdem 
mt roa vür dem Mann^ er is' mengst «moal stenn 
li-we on hoat - stag an ons on ons kendmeh 
«hengkt BieoiH taffe äwer sunnst on Zraoksnr, 
rbe! vn merk- niest von de schöne Simmetaler off 
ülzhüre 
nauf, Gundhelni 
onsene Wiese. Gn bann die niet weänn, müßte se 
doch all' dr Kaffee schwoaz trenk. 
Sich önner en Kühle Baam gesetz on de hielte 
zugeguck, kann jerer, bu die närig Zeit dezu hoat on 
niet ze leicht dr huste kriegt. Gb so en Zugügger no 
Gedichterje debei mächt äwer sein peufe debei dambt, 
is' Henne gleich, sie mache sich allemoal Newel vür, 
weil sie die Sache nur von anner Seite betroachtet 
Ihr seäht's joa, bie's dr Uhland gernoacht hat. Ganz 
gewießt hoar e beim Rußefoann aach nur emoal zu 
geguckt. Es könnt' aach gesei, sein voadder hätt' 
lauter broave Küh in seim Stall gehont. So äbbes 
is' äwer so roar, deß m'r ruhig düefs sa, doas gitt's 
niet off dr Welt. Uewerigens woar sein voadder 
en Gngestallte on dr Uneveäsetät, on doa hon se 
kenn Küh, on Uesse gehüenn nach niet hien. Ber 
es Kühhüre, es Rußefoann, vom Zugucke äwer goar 
nur von oagemoalene Bilder kennt, soll niest devon 
vrzähl on erscht recht koan Gedichterje drü mach. 
Sie stenn — bei dr beste Oabsicht — ömmer nur 
off amm Bonn on sein vill zu hell gefärbt. Sogoar 
die Schulkenn strauchele schon dron. 
Mir dehie wesse aus Erfoahruiig, bie schön es hüre 
is', mir wesse äwer nach, bie misseroawel deß 's 
kann gesei, mir kenne 's außwennig on. enwennig, 
on es is' on niest dron vrburge. Joa, mir sein niet 
ömsonst im Kras Schlüchter aufgewoasse. ^ Ber bei 
ons dehie off die Welt kömmt, der kriegt vom 
Schicksoal dr Kühknöttel in die Wiege gelegt, on 
bann's der niet is' doa is' der Gaßstecke.. Nur die 
vürnehme falle doa niet drönn. Im üwrige wann 
Ionge on Marerje doa denn gleich gehalle. — Ob 
gleich es Kühhüre es schlechft Geschäft von dr Welt 
is', fällt's doch meist de aale Leut on em Kennervolk
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.