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Carlo Farina
Libro delle pavane, gagliarde,
brand: mascherata .. a 2.3.4. Voce, con il Basso per
sonare. [Buch 1 bis 4] Dresden 1628
Signatur: 2° Mus. 25
Aufgeschlagen: Cantus: f. 66 r Titelblatt... Quarto libro ... ; Altus:
f. 16 r Titelblatt... Ander Theil... [2. Buch]; Bassus: f. 21 v -23 r
Capriccio Strauagante. A 4. Kurtzweilig Quodlibet, Tenor: f. 19 v
Aufführungshinweise für das Quodlibet [Fotografie]
Der Komponist, Violinist und Kapellmeister Carlo Farina (um 1600-1639)
war zwischen 1625 und 1628 Konzertmeister unter Heinrich Schütz am
sächsischen Hof in Dresden. Noch in Dresden ließ er seine fünf Samm
lungen mit Violinmusik, „Libro delle pavane", drucken. Unter anderem
zeichnen sie sich durch das hohe Niveau der Violintechnik und den
Einsatz ungewöhnlicher Spieltechniken, wie im „Capriccio stravagante",
aus. Farina war ein hervorragender Violinvirtuose. In sein „Capriccio
Stravagante" baute er Klangbilder wie Katzengejaule, Hundegebell,
Hahnenschrei, Hühnergackern, Soldatentrommel und Landsknechtflöte
sowie die spanische Gitarre ein. Farina gab genaue Anweisungen zur
Ausführung, z. B.:
Was das Katzengeschrey anlanget wird folgender gestalt gemacht, daß man
mit einem Finger manchen Ton, da die Noten stehet, mehlichen unterwartz
zu sich zeuhet, da die oberen Semifusen (1/16 Noten] geschrieben seyn, muß
man mit dem Bogen
bald vor, bald hinter
und geschwindeste als
man kann faren, auffdie
weise wie die Katzen
letztlichen, nachdem sie
gebissen und jetzdo auß-
reissen zu thun pflegen.