Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
198 
HI, s. 82, 11-24. 
den rosses Herr Gerhard Atze zu reiten angehoten. zum pferdc fehlt 
ihm nur das heufressen, au/serdem ist er gauch und affe, nur ist auf 
dies wandelbare thier kein verlafs: wer es reiten will, mufs zu fnfse 
gehn. 14. lihe C. 15. nicht ich rite? 18. alder C. 
23. ursprünglich wohl ohne mittelreim und verständlicher nu kriimbe 
din bein selbe dar, sitd Atzen hast gegert. sein bein zu hofe krüm 
men, dahin gehen, wie 28, 23 seine beine zum rathe biegen, an den 
rat gen, und ivie bei Neidhart 10^4 (47,5 Ben.) al die wile und mir 
der stegereif ze hove waget. Spervogel 19 AC so dem nothaften wa 
get dur daz lant der stegereif. 
24 = 22 a. Das gedieht Reinmars des älteren, von dem MS. 1, 68 a 
nur zwei Strophen stehen und eine (45 a) fehlt, bezieht Docen (Mu 
seum 1,167. 216) nach Bodmer (proben s. XXXII) auf den todher- 
zog Leopolds des siebenten 1230, und läfst danach Reinmdrn und 
Walthern dieses fahr überleben *). aber warum könnte Reinmars 
klage nicht auf Leopold den sechsten gehn, der in den letzten tagen 
des jahres 1194 starb ? ist doch der leich des von Rugge 7iach Docens 
richtiger crklärung gleich auf die nachricht vom tode kaiser Friede- 
richs (erst november 1190 nach F. von Räumers gesch. der Hohen- 
staufer 3, 10) gedichtet: und kaiser Heinrich dem VI schrieb man 
liebeslieder zu, nicht etwa spät nachdem sich die erinnernng verdun 
kelt hatte, sondern im dreizehnten Jahrhundert, die lieder Heinrichs 
von Veldeke sind vielleicht alle, die Friedrichs von Hausen alle, äl 
ter als 1190 (s. die anm. zum Iwein 4431. 6943). ja Hartmann 
läfst seinen längst verstorbenen armen Heinrich von Aue **) (71) von 
*) Dafs Reinmar gegen 1220' todt war, ist jetzt streng erwiesen: s. 
Haupt zu Harlmanns kleineren gedickten s. XII. XIV. vergl. zu , 
83, 14. der alte heifst er nur in der handschrift C, nicht weil er 
'zu den ältesten minnesingern gehört’, sondern, wie es schon Ade 
lung richtig nahm, weil zweite Regimär sind, in beziehung auf den 
von Zweier, einen zunamen hat herr Reinmar nicht gehabt. 
**) Nach den neuesten betrachtungen in Haupts Vorrede s. J^XI kommt 
man natürlich auf die Auer in der Ortenau zurück: dafs aber die 
herren von Wesperspül an der Thur dahin gedient haben, wird 
freilich herrn von der Hagen (minnes. 4, s. 262) wohl niemand glau 
ben. Henricus de Owen bezeugt im jahr 1112 der zäringischen 
herzoge Bertholds III und Konrads bestätigung des klosters S. Pe 
ter im Schwarzwalde, in Schannats vindemia litteraria 1, p. 160. 
Heinricus de Owori curtem suam, cum domo et omnibus quae ibi 
possidebat, S. Petro donavit'in presentia domini sui Bertholdi ter- 
tii et fratris eins domini Conradi, in Schöpflins historia Zaringo- 
Badensis 5, p. 64. den zeit nach kann dies der arme Heinrich sein. 
Hartmanns herr wird nur dann können als nacligcwiescn gelten, 
wenn was wir von ihm wissen zutrifft, dafs er um 1196 gestorben 
ist. der Reichenaner abt Diethelm von Krenkingen (Lafsbcrg in
	        
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