Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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ein so hohe tügent ist, der gütliche vertreit daz leit, den 
schaden, daz ungemach, da; im ein anber mensche tut. — 
Air dem libe leit er ungemach von banden, voll siegelt 
und von wunden, von siozzen und von dem bittern tode. 
An den ern leit er smacheit voll liegen, von verlern, 
von spotte, von schänden. Als der doste diep, der ie 
wart, und der doste morder leit er sinen schenilichen tot. 
Hertze le.it [T)ct] er auch umb die sorge sture bittern mar- 
tel und siner frunde beswerde, umb die, die der frunt- 
schaft gein im in sinen notcn vergazen und gestünden 
sinen vindeil, die im vor iu siner crc dicke hatten geliep- 
koset gar srüntliche. Do nrit lert er uns ein semrlicheö 
liden. Etteliche gestunden sinen vinden nit, tinb getor- 
sten sich doch nit offenlich im zu fründe ertzeugen, voll 
der vinde vorhte; uns alles zu einem bilde und zu einer 
lere. Lerne bi im, sw er dich mit ihte beswere, daz du 
ez gedulticlichen lidest tinb mit stille. So aber die wile 
vcrget, so la; dir reht sin, als ez nit gewesen st, oder 
obe ez dir ein trauln gewesen si, oder ein gedank, oder 
ein lihter wart. Do von sol nieman wiser betrübet wer 
den. Daz wer' aber vollekomenlich, der nit alleine ver 
trüge gedülticlich, waz im widermütcs wider für, sunder 
ers ioch libcn 3) willecliche, und er dar zu frolich unb 
süßeclichen an' haz ginge gein dem, von dem ers da !i- 
det, daz er im nit mer frcntfbe wer mit dem hertzen, 
danne ob ers hete eint fremden getan. Irr geistlichen 
leben sol man nit eilt süßeclichen juchen und gentach dez 
3) Man erwartet: litte.
	        
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