seinem Vater, ging in Gesellschaft lockerer Ge-
nossen auf den Felsenkeller, trank dort
viel und, immermehr aufgeregt durch diese,
kam er zu dem unseligen Entschluß, seinem
Leben ein Ende zu machen. Er schlich sich
fort und stürzte sich in die Fulda. So
betrunken er aber auch war, so kehrte
doch bald die Liebe zum Leben zurück und
da er ein geübter Schwimmer ist, so gelang
es ihm bald das Ufer zu gewinnen. Da
er aber mit den Kleidern ins Wasser
gesprungen war und seine Kameraden
ihm gefolgt waren, so blieb die Sache
nicht verschwiegen und machte großes
Aufsehen. Nach meiner Rückkehr v[on]
London nahm ich ihn zünftig vor u[nd]
ich glaube nun, daß diese Catastroph[e]
einen nachhaltigen Eindruck auf ihn ge-
macht und ihn zu einem vorbildlichen
Menschen umgebildet hat. – Er hat in
nächster Zeit wieder Fortschritte gemacht
und ich halte ihn nun für einen der besten
der jetzt lebenden Geiger!
Ihre Erwähnung des Vaters von Neumann
veranlaßt mich zu der Anfrage, ob es
wahr ist, daß dieser bedeutende Verluste an
seinem Vermögen erlitten habe!? So sagt
sein Sohn und entschuldigt sich damit, daß
er schon seit lange das Honorar für den
Unterricht fällig geblieben ist. Da ich den
Jungen aber schon auf andern Lügen ertapt
habe, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß
er das Geld empfangen und für andere Dinge
ausgegeben hat. – Ich kann ihn überhaupt nicht sehr
loben. Er ist nicht fleißig und da ihm das feinere Gehör für
reine Intonation abgeht, so wird sein Spiel, bey aller Fer-