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hüpfte in die Lappen, und wie die Meisterin die Lappen aus
einander warf und ihn suchte, machte er sich in den Tischritz;
„he! he! Frau Meisterin," rief er, und steckte den Kopf in
die Höhe, und wenn sie zuschlagen wollte, sprang er immer
in die Schublade hinunter. Endlich aber erwischte sie ihn doch,
Und jagte ihn zum Haus hinaus.
Das Schneiderlein wanderte und kam in einen großen
Wald, da begegnete ihm ein Haufen Räuber, die hatten vor,
des Königs Schatz zu bestehlen. Als sie das Schneiderlein st-
hen, dachten sie, so ein Instrument kann uns viel nutzen.
„Heda, rief einer, du gewaltiger Goliath, willst du mit zur
Schatzkammer gehen, .du kannst dich hineinschleichen und das
Geld herauswerfen." Der Daumerling besaun sich, endlich
sagte er ja, und gieng mit zu der Schatzkammer. Da besah
er die Thüre oben und unten, ob kein Ritzen darin wäre,
glücklicherweise fand er einen und wollte gleich einsteigen, aber
die eine Schildwache sprach zur andern: „was kriegt da fuc
eine garstige Spinne? die will ich todt treten." — „Ei, laß
doch das arme Thier gehen, sagte die andere, es hat dir ja
nichts gethan." Nun kam der Daumerling durch den Ritz
glücklich in die Schatzkammer, machte das Fenster, unter wel
chem die Räuber standen, auf, und warf ihnen einen Thaler
nach dem andern hinaus. Als das Schneiderlein in der beste»
Arbeit war, hörte es den König kommen, der seine Schaß-
kam-