Full text: Konrad Wallenrod

59 
Und mit dem schartigen Schwert, dem in Stücke ge 
hauenen Schilde, 
Kehrten sie, blutig befleckt und bestaubt, trübsinnig zur 
Heimath. 
Walter nicht sah auf fein Weib, noch hatt' er ein Wort 
ihr der Klage, 
Deutsch nur voll Eifer er sprach mit dem Wajdeloten und 
Kynstut. 
Nimmer Aldona verstand's, doch prophezeite das Herz ihr 
Irgend ein graufes Geschick. Und als die Berathung 
beendet. 
Richteten Alle sie Drei gar traurig den Blick auf Aldona; 
Aber am längsten auf ihr ruht Walter's in stummer Ver 
zweiflung. 
Und aus den Augen ihm dicht entstürzen in Tropfen die 
Thränen; 
Und ihr zu Füßen er finkt und preßt ihre Hand an sein 
Herze, 
Alles ihr bittet er ab, was immer für ihn sie geduldet. 
„Weh' Euch," so ruft er, „Ihr Frau'n, wofern Ihr die 
Rasenden liebet, 
„Denen das Auge so gern überschreitet die Grenzen des 
Dörfleins, 
„Denen der Geist, wie der Rauch, entflieht stets über das. 
Dach hin; 
„Denen das Herze vermag kein häusliches Glück zu be- 
fried'gen!
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.