„ „Steig' ich auf's Neu' in meines Thurmes Grab;
„„Und nimmer magst der Stunde Du gedenken,
„„Da Du mir wolltest kein Erbarmen schenken!
„„Leb wohl! Auf ewig heut ich von Dir scheide!""
Konrad:
„Du, die ein Engel, schenk' Erbarmen mir!
„O, bleib, und kann mein Flehn Dich nicht erweichen,
„Sei meine Stirn zerschellt am Eckthurm hier,
„Laß flehend, mich des Kain-Tods erbleichen!"
Stimme aus dem Thurme:
„„Erbarmen schenken wir denn eignem Loos!
„„Wir Zwei sind auf der Erde Riesenlande —
„„Bedenke, Theurer, wie die Welt so groß! —
„ „Zwei Tropfen Thaues nur im Meeressande.
„ „Ein leiser Windhauch schon kann uns verderben
„„Im Erdenthal! O, laß vereint uns sterben!
„„Nicht hieher kam ich, Freund, um Dich zu quälen:
„ „Dem Himmel zu verbürgen meine Triebe,
„„Noch wagt' ich nicht, den Nonnenstand zu wählen,
„„So lang noch herrscht' im Herzen ird'sche Liebe.
„„Im Kloster stets zu bleiben, war mein Streben —
„ „Doch ohne Dich war Alles mir so leer,
„„Die Tage wollt' ich weih'n dem Nonnenleben —
„ „Doch neu und fremd war Alles um mich her —
„„Einfiel mir, was vor Jahren ich vernommen: