Full text: Konrad Wallenrod

Konrad. 
„Von Größe sprichst Du wieder? Ja, Du Traute, 
„Für sie nur duldet Knechtschaft unser Herz.. 
„Nur wen'ge Tage noch mit bangem Klagelaute, 
„Nur wenige, soll schmachten es im Schmerz! 
„Dann ist es aus! Zu spät die Reue weint; 
„Konrad weint, wenn er mordet, nicht — zum Scherz. 
„So weinen wir! Doch — zittern mag der Feind! — 
„Was kamst Du hieher, Theure, sag, wozu, 
„Aus Deines Klosters stillem Heiligthume? 
„Hier öffnest einsam stets das Auge Du — 
„War's besser nicht, in jenen heil'gen Mauern, 
„Als hier zu Land, da Raub und Lüge nur, 
„Dort, wo ich Dich geweiht zu Gottes Ruhme, 
„Mir fern, beweinend mich, des Todes Schauern, 
„Als hier im Thurm erliegen der — Tortur? 
„Durch Gitter, die nicht sprenget Menschenhand, 
„Hier, wie ein Bettelweib um Hülfe flehen? — 
„Und ich muß hören das, Dich sterben sehen? 
„Von fern nur, fluchend meiner Seele, stehen, 
„Daß noch ihr nicht das letzte Fühlen schwand?" 
Stimme aus dem Thurme: 
„„Beklagst Du Dich, so — kehre nimmermehr! 
„„Und kämst Du dennoch, flehtest noch so sehr, 
„„Mich hörst Du nicht! das Fenster schließ ich ab! 
„„Einsam verzehrend mich im Thränenleide,
	        
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