WALTHARIUS.
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stellt dominus 258. 633. 1094; schwächer als dominus ist
senior, das zwar dem könig 574, dem bräutigam 1418,
aber auch den vornehmen 57 gegeben wird, in koste
mauere 1256 bezeichnet den bekannten fränkischen ge-
gensatz zu domi. maceratio 1344, subactio. migma 299,
fity/ia, eigentlich mischung überhaupt, hier vom ge-
tränk, die vulg. hat das wort Esai. 30, 24; vgl. Du-
cange s. v. nappa 308, trinkschale, unser napf, das
aber männlich ist und in der älteren spräche mit HN
anlautet, vgl. franz. hanap. osciüum 1127. 1141 ge
braucht der dichter für osculum, in der classischen
Sprache ist es ganz etwas anderes: bewegliche larve,
gellecht an bäumen aufgehangen (myth. 49.) pietas 97.
146 gnade, herablassung. res et acta werden 115 ein
ander zur Seite gesetzt, vgl. 144. sergia 147 gleichviel
mit servitia, wie auch B seivia liest; den sinn der verse
146-48 fasse ich so: es ist gnädig von euch, dafs ihr
meinen geringen dienst anselit, nie werde ich verdie
nen können, dafs ihr euch meine leistungen so zu herzen
nehmt, mentis intuitu ferlis. Fischer will: mei sergia-
menti. sophista 104.605 ein weiser, verständiger mann,
ohne den nebensinn welchen wir heute mit sophist verbin
den, vgl. Pertz 1, 364 und sophari (weise reden) 1266.
tallus 224 wieder trinkschale oder schale überhaupt, viel
leicht unserm teller verwandt und dem mittellat. taliare,
tal. tagliare, franz. tailler, weil auf dem teller zerschnitten
wird, vassus 1311 dienstmann, vasall. wantus, handscliuh
1426. Substantivbildungen auf-amen, in andern diclitungen
des mittelallers sehr beliebt, hier nur zweimal: affa-
men 1174; cruciamen 819. wenig adj. fallen auf, modi-
cellus 331 findet sich schon in Suetons Nero 48, nach
einigen lesarten; auch oceanus 1133 hin und wieder bei
classikern. Verba: cavere 905. 929, 1331 dem streich
ausweiclien. coartari 273, coarctari, cogi; coartare 654*