()()0 iii. dimiuulion der eigemiavien.
mehr; doch hat lieh wenigflens ihre anwendimg, als
wirklicher tauiiiamen, unter dem gemeinen volk, hin
und wieder unter dein ade], forlerhallen. Andere ganz
analoge bildungen dauern heule nur als verdunkelte
gefchlecbtsnamen. Dergleichen lind Utz, Dietz, Seitz,
Lotz und bei näherer unterfuchung noch mehrere.
Die ihnen allen zum grund liegende Verkleinerung ent-
fpringt dadurch, daß der zweite tlieil der zufaimnen-
fetzung wegfällt und unberiicklichtigt bleibt, der erfle
aber durch ein hinzu tretendes Z, gewöhnlich auch mit
verluft der zw r eiten muta, eigenthüinlich modificiert wird.
Wie in gewilTen compolitis das zweite wort, fonft
der hauptlheil lebendiger zufaminenfetzung, tonlos wer
den und den fcbein einer ableilung gewannen kann
(z. b. nachher, halbes, wimper aus nachbauer, barfuß,
windbrä, gramin. 2> 407); fo muß in eigennamen, de
ren zweites wort leicht einer gewilTen Verallgemeine
rung ansgefetzt ift, eben weil eine große menge ähn
licher bildungen damit erfolgt (man vgl. z. b. die mit
-rih, -rät componierten mannsnainen), das erfle wort
in betonung und bedeutung überwiegen. Jene Ver
kürzungen Fritz, Heinz, Cunz lind daher bloß aus
dem erften tlieil der zulämmenfetzung Friedrich, Hein
rich, Conrad entnommen *).
Verfolgt man jene abgekürzten formen Liftorifcli,
fo empfangen iie aufhellung. Götz von Berlichingen
fchreibt lieh felbfl Gottfried (leben, Nürnb. 1731. p.252)
und ifl in feinem inonmnent Gotfridus genannt (ibicl.
p. 253)« Der zuname Utz begegnet im 16» jh. häufig
noch als Vorname, z. b. in Filebarts Garg. 87 b 98 b 99a
und wird im vertraulichen briefflil geradezu für Ul
rich gefetzt, man fehe Philipps von Helfen fchreiben
an Ulrich von Würtenberg vom j. 1533 bei Sattler uiul
andere briefe bei Bommel; junker Utz (Bommel 4, 90
der amn.). Kunz, Kouz bedeutet noch jetzt in Baiein
Conrad (Schm. % 314); den armen Conrad, der 1514
■*) fremden eigennamen pflegt umgekehrt vornen abgefchnit-
ten zu werden, aus Philipps, Johanns, Jofeph, Nicolaus wird
Lips, Hanns, Sepp, CJas. Unfere meiften nhd. fraueimamen find
aus der fremde eingeführt, namentlich "Wilhelmine, Friederike,
Henriette, Caroline, deren Verkürzung darum mit aphaerelis lau
tet: Mine, Ilike, Jette, Line (vgl. oben 1.337 und Weifens erz-
narren p. 261)« "Wahrend alfo Friedrich, Heinrich in Fritz,
Heinz, werden Friederike, Henriette in Kike, Jette verkleinert,
dort mit auslaßung des zweiten, hier des erfreu theils.