420 Hl- genus. grammatifches. jinnlicher jitbjt.
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
folcher eigennamen wird noch dadurch gefteigert, daß
vielen, die flexion des dat. fg. oder pl. zum gründe
liegt, welche ungefülilfc nun auch für jeden andern calus
dienen, oder £ch fogar ein neues genitivifches S ge
fallen laßen muß, z. b. Von Nordhaufen bildet man den
gen. Nordhaufens, da es doch aus einem ahd. dat.pl.
Nordhufum entfpringt, delfen gen. urfprünglich Nord-
hüfo lautete. Ein gleiches gilt von Gießen, das noch
im mittelaller ze den gieren (ad jftuenta) genannt wird,
von dem nom. fg. gieze, ahd. kiogo.
Jene neutralform der ländernamen Franken, Schwa
ben muß fchon in der älteren fprache zugegeben wer
den, aber lie wird lieh dadurch aufhellen. Ruodoli
lagt Diut. 1, 61 ‘ in (diefem teile Swdben lit, devz* Ale-
jnania liieg ö ; 1,66 : an Swdben ftoeget Beigerlant und
darnach Öfter franken, an Ofierfranken ftoeget da Da
ringen; und im Orlenz l6l: Kerlingen das; lant was;
Wolfram Parc. 16817 : do Kriechen fö ftuont; Nib. 175,
1: von Rine fr durch HeJJen riten; alle diele beifpiele
verbinden das verbum im fg. damit. Genitive pl., von
einem ausgelaßnen lant abhängig, können es aber nicht
fein, weil der gen. pl. von Swap, Dürinc, Kerlinc
lauten würde Swäbe, Düringe, Kerlinge. Es fcheinen
dative pl., die aus der häufigen conftruction des vol-
kernamens mit der praep. in, ze, um dadurch das land
auszudrücken, erklärlich werden. Belege: in Burgon
den. Nib. 2,1; da zen Burgonden fö was ir lant ge
nant. Nib. 5, 3$ ze Burgonden» Nib. 683,3; ze Swd
ben. a. Heinr. 31; ze Friefen. Gudr. 831; zen Be-
gelingen. Gudr. 841; ze den Stürmen. Gudr. 924}
ze Stürmen, in dag lant. Gudr. 927; dag flarke lant
ze Sahfen. Diut. 1, 66 u* dgl. in. In den [erft ange
führten Hellen muß folglich ergänzt werden: dag lant
ze Swäben lit — durch dag lant ze Helfen riten. Ne
ben diefer weife des ausdrucks ift freilich auch die
genitivfügung Swabelant, Sahfenlant Nib. 175, 2- Bei
gerlant Diut. 1, 66. Burgondenlant Nib. 439, 2 zuläßig,
Nimmermehr aber dürfte im mhd. von jenen dat. pl,
ein neuer gen. fg. gebildet werden, wie im nhd. ein
Frankens, Schwabens u. f. w. Oft galt auch eigentliche
compolition, z. b. trrlche, irelant Gudr. 496. 516- Das
fein. Kranze Wh. 2, 186 a ift nach la France. i ; /f
Dativifche conftruction bietet der ahd. dialecl. gl. calT,
85o b in TValhum, in Romana d. h. in WelfchlanJ;
Ludw. lied: gab hör imo ftuol in Vrankbn; reit her