© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
338 IIL geiws. natürliches, molion.
vennifchung diefer mit der vorhergehenden form, da
wir heule Sächlin lagen, io wie diebin, genoßin, wah
rend im mhd. noch diebinne (Ruprechts rechtsb. p.70»
diupinne), gnArinne ' vorgezogen wird. Sonderbar iit
das beinahe doppelt movierte Vüniginnen gr. Xluod.
p. 5.
d. ableitendes UN, UNN. Den vorigen bildungen
fehr ähnlich, aber alterlhümlicher, weil viele fpälere
i frühere u waren. Aus dem ahd. gehört meines
wißens nur ein beifpiel hierher: ivirt y wirtun 0. I.
6, 6. Aus dein altn. hingegen: ds, dfyrija; vargr>
vargynga} api (limius), apynja (limia), wofür Biörn
apinja fchreibt. vgl. gramin. 2, 319«
e. ableitendes S. Wenn man das fchon befprocliene
faühA (vulpes f.), jauhs (vulpes in.) ahd. voha, puhs
gl. Hoffm. 4t 4 für eine wahre molion gellen laßen
will, fo wäre hier der fall, wo aus dem fein, ein inaPc.
erwächft. Schm. 1, 510 hat angemerkt, daß es /ich
bei dem bair. fechs (cretin) jeglcin (creline) und bei
lapps, lappin; tapps y tappin ebenfo zu verhalten
icheine; in diefen drei Wörtern wird auch das fein,
durch in bezeichnet und man inüfte annehmen, wenn
das mafc. daraus entfp: Ingen foll, daß he für fegke,
lappe, tappe liehen.
Anderwärts erfcheint S im weiblichen gefchlecht.
Das golh. gditfa (capra) itt mo viert aus einem nicht
mehr vorhandnen mafc. gäils, gäilis (hoedus), deim
wollte man, nach analogie der übrigen mundarten, ein
fein, gt'uts, gäitäis anfelzen, fo wäre nicht recht ein-
zufehen, warum aus diefern noch ein anderes fern,
hätte gebildet werden füllen *)? Einige andere bei-
fpiele lind wieder nur aus der nhd. fprache: farre
(taurus), färje (vacca) nnl. veerze; breme (ahd. premo,
oeftrus), bremfe (tabanus), wiewohl bei diefern letzte
ren keine rechte hnnliche gefchlechtsverfchiedenheit
halt findet. Das S in bremfe mag daher lieber einem
verbo bremfen (fummen, fumfen) zugefchrieben werden.
Noch weniger in betracht kommt das fern, gernfe, das
*} auch ein goth. fern, gait^i, das ich gramin, 1,(509 an-
nehme, beileht kaum und der acc. gaitein (Vfafcov), Luc. 15-29
führt nicht darauf, dies fcheint vielmehr das neutr. des adj. gai-
leins, welches Ulphilas fo braucht, wie anderswo g umein, qvinein,
fadrein (gramin. 1, 611) pl. fadreiua. 11. Cor. 12? f4.