II
wie Vereine, mit den kleinsten und leichtesten an
fangend, mit grösseren, mehrtägigen endigend.
In diesen Wanderfahrten habe ich mich bemüht,
dem verbissenen Fussgänger zu beweisen, dass der
Radfahrer nicht sein Gegner, sondern ein (ihm
allerdings überlegener) Genosse ist. Das Rad dient
ihm dazu, ihn schnell über langweilige Wegstrecken
hinwegzutragen, während der Fusswanderer viel
leicht den schönsten Theil des Tages bei ihrer
Überwindung verliert und nachher müde und ab
gespannt zuweilen nicht mehr die volle Empfänglich
keit für die dann kommenden Naturschönheiten hat.
„Ja, aber die Berge könnt ihr nicht besteigen!“
wirft man ein. Nun, mein Rad hat am Hermanns
denkmal, am Brockenhaus, am Gothaischen Gast
haus auf dem Inselsberg, am Aussichtsthurm auf
dem Schneekopf, am Herkules und auf den Gipfeln
dreier verschiedener Bilsteine gestanden. Auch in
der Drachenschlucht, der Landgrafenschlucht, nicht
einmal am obersten Ende des Ahnathals hat es
mich verlassen. Aber was hindert uns, unser Rad
dem ersten besten Gastwirth in Verwahrung zu
geben und frei und ledig den Wald zu durchstreifen.
Man händige es aber womöglich persönlich dem
Gastwirth aus und lasse sich gute Ablieferung ge
währleisten.
Was will der Fussgänger darauf erwidern, der
es nicht einmal verschmäht, den dumpfen Eisen
bahnwagen zur Reise zu benutzen?
Wenn ich einige schlechte Wege beschrieben
habe, so geschah das nur, um den Fahrer zu be
sonders schönen Punkten zu führen, ich habe auch
immer eine entsprechende Bemerkung hinzugefügt.