© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 79
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„Erft nahmst du meinem Vater das Leben,
Und dann meinen raschen Brüdern sieben."
„So gewiß will ich das rächen an dir.
Daß du die all erschlagen mir."
Stelz Senild zog ihr Meßer aus dem Ermel roth,
Damit gab sie Herr Loumor den Tod.
Da sprach das Kind, das in der Wiege lag:
Ich räche das, wenn ich leben mag.
„Ich weiß, du bist von demselben Blut,
Zch gedenk/, du wirst mir nimmer gut."
Und so faßtf sie das kleine Kind,
Und schlugs gegen den Bettknops geschwind.
Nun hab ich erschlagen Mann für Mann,
Nun will ich in meines Vaters Land.
Stolz Senild und ihre Brüder!
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63.
Der treue Herr Csben.
(T.)
Don wohnt' ein Frau in Seeland weit,
Die hät eine Tochter, eine Lilien^Maid.
Aber die See ruht nimmermehr!
Sie hak keine Tochter als die eine fürwahr.
Und die mit Herr Esben verlobet war.
Herr Oluf und seine Tochter sitzen über der Tafel breit,
Sie reden so manches Wort von alter Zeit.
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