essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340
Der König der sitzet in Nibe, und trinket Wein,
Die dänischen Ritter entbietet er all zu sich heim.
Wie herrlich tanzet Hagen'.
Steht auf, steht auf, all meine Mann, und Ritter kühn!
Und tretet mir einen großen Tanz, auf Angers Grün.
Den dänischen König den lüstet es mm, zu tanzen im Ring,
Folget ihm Hagen der Held, der laut vorsingt.
Auf wachst die dänische Königin, sie lag im Saal:
„Welche von meinen Jungfrauen schlagt die Harfe zumal?"
Von kein' Eurer Jungfrauen kam der Harfenklang:
Das ist gewesen Hagen der Held, der so lieblich sang.
„ Steht auf, steht auf, all meine Jungfrauen, im Rosenkranz!
Wir allzumal wollen fort reiten zum großen Tanz."
Aus reitet die dänische Königin, im Scharlachkleid,
Nach reiten ihr Frauen und Jungfräultin, und zierliche Maid.
Ost reitet um den Tanz im Kreis die Königin,
Und nach Held Hagen, dem edlen Mann, sie schauet hin.
Und Hagen der Held, der reichet die Hand zu ihr:
Lüstet Euch nun, gnädige Fraue mein, zu tanzen mit mir?
Und nun tanzet Hagen der Held und die Königin, beid';
Und in Wahrheit will ich das sagen: sie hatten viel Freud.
Auf da stand ein Jungfraulein, im blauen Kleid:
0 hütet Euch vor Kläffern falsch, die horchen dabei.
Das war der König von Dänemark, der ließ da fragen:
Was hat die dänische Königin beim Tanz zu schaffen?