© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L77
lengern viusle Lanz. 1928, zer linken hant Iw. 599, beidemal in den
Varianten, linkin vuozis Athis E, 56. ze der lingen silon. Griesh. 1,
11. linggon 2, 117. zer linggen hant Waith. 83. 32. zer lenken
hant Karl 42 a . Suchenw. 29, 31, wo nicht in diesen beiden lenken
zu setzen, den linken fuoz Trist. 7046, linker hant 10943, lingen
slten Troj. 12817 und ferner Wigal. .6257. 6557. MS. 2, 235 a .
Renn. 6313. 12431. 23335. 24398. Livl. ehr. 7614. 7874. myst.
123, 5; lingihant vocab. opt. 128. glinggen arm Hätzl. 195, 86. ein
zelne dichter, z. b. Wirnt, brauchen beide, winster und link. nhd.
hat link alle andern ausdriieke besiegt, wenn man in urk. rechtere
hand, linkere Schulter liest und auf dem linkeren fusz, so scheint das
niederdeutsch. Das mnl. slink möchte ich der hrabantischen mundart
aneignen: Lanc. 3511. 3514. 20877. Rose 3824. 7326. Jezus 38.
197. 198. doctr. 1, 860, doch begegnet es auch bei Maerl. 2, 341
ter rechter en ter slinker siden und 1, 102 metter slinke (: minke);
slinke mouwe belg. mus. 7, 447. nnl. ist slink neben luchter zuge
lassen. zu diesem slink gehört slenken sich einkritmmen, zusammen
ziehen, S aber ist bloszer Vorsatz, wie in slikken lecken und andern
mehr. N vor K scheint nasale erweiterung der wurzel, so dasz sich
link zum gr. Xaiog, lat. laevus halten liesze, worauf ich zurückkom
men werde; nur musz auch litth. lenkin flecto linkus flexibilis erwo
gen werden, weil das biegen ein krümmen ist.
Tenk gehört der bairischen, üstreichisehen mundart, doch ent
hält sich seiner Wolfram, allein Nithart MSH. 3, 213 a . 225 a . 282 a ,
Stricker, Helbling 7, 1042, Helmbr. 87, Albrecht im Tit. 5941, Apol-
lonius, Wolkenst. s. 254, auch Ruprecht von Freisingen, das Ofner
stadthuch §. 341 und die gesta Romanor. ed. Keller s. 7. 8. 70. 80.
81 gewähren es, Iw. ’ 599 wird es in einer lesart eingeschwärzt.
Schm. 1, 384 schreibt denk und führt denkisch für linkisch an, das991
auch bei Wolkenst. s. 157 steht, ohne zweifei nahverwandt ist das
it. stanco (mano stanca) und zanco, so wie das walach. steng = link;
in den sette communi heiszt es schenke hand = tenke. stanco be
deutet sonst schwach und matt, aber alle diese Wörter sind unroma-
nisch. wahrscheinlich darf man denk und lenk gleichsetzen, wie din-
gua und lingua, dacrima und lacrima (s. 353. 354) und dann müssen
die it. formen aus den deutschen aufgenommen und entstellt sein.
Lerz ist ebenwol bairisch, aber auch weiter iin miltlern Deutsch
land gekannt als tenk. Wolfram Wh. 46, 8 zer zeswen und zer 1er-
zen (: herzen); Athis A*, 120 zuo der lerzin silen; Herbort 9080
mit der lerzen hant, 13584 um die lerzen; Frib. Trist. 6698 die zes
wen und die lerzen (: herzen); Amgb. 15 b der zeswen und der lerzen
(: kürzen); Tit. 3646 zer lerzen hende; 5950 in arm sin den lürzen;
Oltoc. 27 b zer zeswen und zer lerzen. ich vermute auch mit U
statt I lurz, und der alte druck hat Tit. 3646 zer lürtzen hende;
nach Schm. 2, 490 soll man in Würzburg lurz für link sagen. Nun
gilt aber auch mit beiderlei vocal, RK für RZ. lirk oder lerk : mit
der lirken viusle Lanz. 1928. diu lirke sinistra manus Martina 73 b .
RECHT UND LINK
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