zeffin haben wolle, der solle ausführen, was sie
ihm aufgeben werde, sey er hernach nicht im
Stande, habe er sein Leben verloren. Es wa
ren aber schon viele Prinzen da gewesen, die
waren alle dabei umgekommen, daß niemand
sich mehr daran wagen wollte; da ließ es die
Prinzessin von neuem bekannt machen. Der
Jüngling gedachte, er woll' es wagen und mel
dete sich als Freier. Da ward er hinaus ans
Meer geführt, und ein Ring hinabgeworfen,
den sollt er wiederholen, und wenn er aus
dem Wasser herauskäme ohne den Ring, werde
er wieder hineingestürzt und müsse darin ster
ben. Wie er aber am Ufer stand, kamen die
Fische, die er aus dem Rohr in das Wasser
geworfen hatte, und der mittelste hatte eine
Muschel im Munde, darin lag der Ring, die
Muschel legte er zu seinen Füßen an den
Strand. Da war der Jüngling froh, brachte
dem König den Ring und verlangte die Prin
zessin. Die Prinzessin aber, als sie hörte, daß
es kein Prinz sey, wollte ihn nicht, sie schütte
te zehn Säcke Hirsen ins Gras- die solle er
erst auflesen, daß kein Körnchen fehle, ehe die
Morgensonne aufgegangen. Da kam der Amei-
senkönig mit alle seinen Ameisen, die der Jüng
ling geschont hatte und lasen in der Nacht al
len Hirsen auf, und trugen ihn in die Säcke,
xnd vor Sonnenaufgang waren sie fertig. Wie
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die Prinzessin das sah, erstaunte sie, und der
Jüngling ward vor sie gebracht, und weil er
schön war, gefiel er ihr, aber sie verlangte noch
zum dritten, er solle ihr einen Apfel vom
Baum des Lebens schaffen. Als er stand und
darüber nachdachte, wie er dazu gelangen kön
ne, da kam einer von den Raben, die er mit
seinem Pferd gefüttert, und brachte den Apfel
in dem Schnabel. Da ward er der Gemahl
der Prinzessin und, als ihr Vater starb, König
über das ganze Land.
18.
Strohhalm, Kohle und Bohne auf
der Reise.
Ein^^lrohhalm, eine Kohle Und eine Boh
ne schlugen sich zusammen, und wollten ge
meinschaftlich ei^ie große Reise machen. Sie
waren schon ^dukch viele Länder gezogen, da
kamen sie an einen Bach ohne Brücke und
konnten nicht hinüber. Endlich wußte Stroh
halm guten Rath, er legte sich quer über und
die andern sollten über ihn hingehen, erst Koh,
le, dann Bohne. Kohle ging breit und lang
sam darauf, Bohile trippelte nach. Wie aber
die Kohle mitten auf den Strohhalm kam, fing
der an zu brennen, und brannte durch, Kohle
fiel zischend ins Wasser und starb, Strohhalm
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