ETWAS VOM BROT
Das Brot ist das Nahrungsmittel der Menschheit seit Jahrtausenden. In Kulturen
und Religionen spielt es eine Zeiten überdauernde Rolle. Die Erklärung dafür
ist einfach: die Getreidekörner vereinen in sich alle die vielen
für die Ernäh- ung nötigen Stoffe in günstigem Mengenverhält-
nis. Diese Kon- zentration der für den Körper notwendigen Auf-
bau- und Betriebsstoffe machte das Brot zum Grundstoff der menschlichen Nah-
rung. Von unseren beiden wichtigsten Brotgetreidearten - Roggen und
Weizen - ist der Roggen seines größeren Keimes wegen vorzuziehen. Seine
Geschmacksstoffe sind kräftiger und die Mine- ralstoffe etwas
günstiger im Verhältnis der Zusammensetzung. Wichtig sind be-
sonders die vorhandenen Flour-Verbindungen im Hinblick auf
die Zahnschmelzbildung. Als naturgegebene Brotform begegnet uns überall in
der Geschichte der Menschheit der flache Kuchen, der Fladen, bis zu trockener
Härte gebacken aus dem auf heißem Stein ausgebreiteten Brei vom frisch
geschroteten ganzen Korn. In dieser Form und Beschaffenheit
hat das Brot durch die Jahrtausende dem Menschen gedient,
und erst seit einer im Vergleich dazu verschwindend kurzen
Zeitspanne ist es anders. Es ist eine nachdenklich stimmende Parallele,
daß dies Abgehen von der Jahrtausende alten Fladenform zur Laibform
zeitlich mit dem Zunehmen der Verdauungskrankheiten und der Zahnkaries
unter sehr vielen Kulturvölkern zusam- menfällt. Nicht
zuletzt diese aus der Geschichte der Medizin beleg-
bare Tatsache hat einen Forscher auf dem Gebiete
der Ernährungsphysiologie, Dr. WILHELM KRAFT, veranlaßt, sich mit
dem Brotproblem ganz besonders gründlich zu befassen.
1. Roggen- und Weizenähre.
2. Backvorrat von Knäckebrot in ei-
ner nordischen Küche. 3. Fladenbrot
aus der Vorzeit, gefunden in Schwei-
zer Pfahlbauten. 4. Krafts Knäckebrot
in seiner hygienischen Packung.