Doch laßt mich Eure Seelen nicht erweichen;
Denn ihr bedürft der Festigkeit und Kraft;
Die Wange soll nicht vor der Zeit erbleichen,
Ein weiter Weg winkt Eurer Pilgrimschaft.
Des Teuren Bild wirb doch nicht von Euch weichen,
in Eurem Herzen bleibt's in treuer Haft:
Was er uns war in langen, langen Iahren,
Kann doch kein Leid kein Reben offenbaren.
So tragt denn hin die aufgebahrte Hülle
Aus diesem Saal ins stille Kämmerlein,
Daß sich an ihm des Menschen Los erfülle,
Und tröstet Euch: Es hat so sollen sein!
Er schlief ja auch so ruhig und so stille
Vor Eurem Aug' zum en'gen Schlummer ein:
Stürmt auch der Nord und löscht das Licht am Herde,
Die Sonne lockt einst Blumen aus der Erde.
Elberfeld am 6. Ianuar 1894.
C. Richter.
Das reiche Erbe des nun dahingeschiedenen Vaters und Freundes wurde angetreten. In
seinem Geiste, nach seinen Anordnungen und seinen Grundsätzen wurde weitergearbeitet. Sein
Rat, sein Eingreifen in schwierigen Lagen wurde zwar oft schmerzlich vermisst, aber es galt
mit Energie weiterauszubauen und zu erhalten, was vorhanden war. Die Verhältnisse des
internationalen Handels auf dem Weltmarkte hatten sich in fast 40 Jahren sehr verschoben,
dem deutschen Handel waren grosse Schwierigkeiten entstanden in der Zollpolitik fremder
Handelsvölker, in dem Übergang fremder Länder in den Besitz und in die Interessengemein-
schaft anderer Handel treibender Völker und auch die eigene Zollpolitik des Deutschen
Reiches trug nicht dazu bei, den deutschen Handel und die deutsche Ausfuhr in ihren Kräften
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