warteten Ausgang der Sache, welche mich seit einigen Tagen so sehr beunruhigte, in seiner
ganzen Klarheit darstellen. Soviel als sich bis jetzt davon vermuten lässt, glaube ich auch,
dass die allwaltende Hand Gottes hier mitgewirkt und es zu meinem Besten gelenkt hat.
Nämlich heute abend ist es entschieden worden, dass ich bei den Herren Gebr. Weyersberg in
Kondition trete, und zwar mit einem jährlichen Gehalt von 200 Talern nebst freiem Unter-
richt in der spanischen Sprache! Ach! wie sehr sehe ich es doch nun ein, dass man an der
Güte Gottes nicht zweifeln darf. Denn wie oft war ich wohl besorgt, wie ich wohl ein Unter-
kommen finden würde, und wie ich nun hoffen will, jetzt eins für längere Dauer gefunden zu
haben. Hoffentlich wird der allweise Gott mein Gedächtnis stärken und meinen Verstand
erhellen, damit, was ich jetzt noch lernen muss, nicht unfruchtbriilgend ist und die Kosten
nicht zwecklos angewandt werden."
Nach Verlauf von drei Jahren, die er im Geschäft der Herren Gebr. Weyersberg in
Solingen zubrachte, fasste Ferdinand Esser den Entschluss, Anfang 1848 nach Amerika, d. h.
nach den Vereinigten Staaten zu gehen, um dort eine kaufmännische Stellung zu suchen.
Durch besondere Umstände kam derselbe aber zu seiner grossen Enttäuschung nicht zur
Ausführung, sondern er nahm eine Stellung an in dem Exportgeschäft von Johann Elias
Bleckmann in Ronsdorf, wo er bis zu seiner eigenen Etablierung verblieb. In Ronsdorf
lernte er seine spätere Gattin, EMILIE ARNTZ, Tochter von Carl Arntz und Emilie geb. Lenhartz,
kennen, mit welcher er sich am 30. Oktober 1854 verheiratete.
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