bis sie der französische Cantonschef Duc Laval im siebenjährigen
Krieg auf Veranlassung des Astronornen de la Cailles copieren und
in der Histoire de l' Académie Royale des Sciences Paris 1763 anzeigen
ließ! Ja Stegmann selbst, der 1757 sein Programm von der Einsicht
Ldgf. M0ritz' in die philosophische und mathematische Wissenschaft
herausbrachte, konnte nicht umhin zu gestehen, daß der eigentliche
Verfasser des mauritianischen Rosarium Mathematicum sein schwedi-
scher Professor Chesnecopherus war und das von Moritzens har-
monisch-musischem Sinn nur die herrlichen mathematisch-geographi-
schen bzw. musikalisch-poetischen Tischblätter zeugten, die, von Andre-
as Pleninger in Regensburg um 1605 in Solnhofer Stein geätzt,12)
heute noch dem Landesmuseum und der Löwenburg zur Zierde dienen.
Moritz war sprachenkundig, historisch interessiert, ein begabter Dilet-
tant in Theater und Musik, aber die abstrakten mathematisch-astrono-
mischen Gebiete lagen nicht verlockend vor seinem Geist. Den Worten,
die im Totenepigramm Sturmius 1592 seinem Vater als Titulus ge-
schrieben hatte: ARCES AEDIFICO, SIDERA CELSA NOTO, hat Do-
nauer auf der Kartentafel von 1605 die Formel: IUS, VARIAS HAU-
SIT LINGUAS ET QVAMLIBET ARTEM entgegengesetzt
Werfen wir einen Blick auf die leider erst ab 1637 bezw. 1649 er-
haltenen Überlieferungsinventare der Instrumentenkammer, die bis
1670 auf einer Stückzahl von 37 stehen bleiben, die aber durch ihr
Schweigen über mauritianische Erwerbungen wenigstens indirekt auch
über die ersten Dezennien des Jahrhunderts Licht verbreiten.13)
Nur Landgraf Hermann, Moritzens kranker, aber tiefgelehrter Sohn
dürfte in diesem Zeitraum Interesse an der Nutzung des reichen Besitz-
tums gehabt haben. An ihn, den Schüler Bürgis und Bramers 14) war
1637 Nr. 3 des Verzeichnisses, ein Sextant, ausgeliehen, der erst nach
seinem Tode 1658 zurückgekommen zu sein scheint: 1670 ist er
wieder da. Andere Bewegungen lassen sich im Inventar nicht feststellen.
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