]V Bemerkungen zum Plan.
Trainkaserne, sowie das Traindepot, das neue Lazarett) und die
Husarenkaserne. Von der communalständischen Verwaltung wurde
das Landeskreditkassengebäude aufgeführt. Nicht minder bedeu
tend waren die Leistungen der städtischen Behörden in ihrer Für
sorge für die öffentliche Gesundheitspflege und das Schulwesen, die
sich in zahlreichen, mit großen Opfern hergestellten Anlagen und
Bauten bekundeten. Es erstanden die schönen Schulgebäude, die
höhere Mädchenschule am Ständeplatz, das Realgymnasium in der
Schomburgstraße, die Bürgerschulen in der neuen Leipziger-, der
Sedan- und Wörthstraße und die in 1888 vollendeten in der
Bremerstraße; bei allen diesen Schulhäusern wurden geräumige
Turnhallen erbaut. — Die Anlage einer Wasserleitung, der Aus
bau des umfassenden Kanalnetzes, die Errichtung des Schlacht- und
Biehhofes dienten zur Sicherung der gesundheitlichen Verhältnisse,
während die neu angelegten Straßen und Plätze, die Ausstattung
vieler Straßen mit bequemen Asphalt- und Cementbürgersteigen,
sowie die Verschönerung der ersteren durch Baumpslanznngen und
gärtnerische Anlagen der Stadt ein freundliches und würdiges Aus
sehen verleihen. Auch die Beleuchtung wurde durch Vermehrung der
Straßenlaternen, durch Freistellen derselben in den breiten Straßen
und durch Gaskandelaber an öffentlichen Plätzen wesentlich ver
bessert. Die größere räumliche Ausdehnung der Stadt machte eine
anderweite Organisation des Feuerlöschwesens, wie die Errichtung
von Bezirks-Spritzenhäusern nothwendig: neue Spritzen und zeit
gemäße Rettungsgerüthschaften wurden beschafft.
Mit dieser bedeutenden Thätigkeit zur Verschönerung Cassels
und zu Verbesserungen auf allen Gebieten ging die Thätigkeit vieler
Vereinigungen zur Heranbildung eines tüchtigen Gewerbestandes,
zur Beförderung des Wohles der arbeitenden Classen wre zur Pflege
Krauter und Hülfsbedürftiger Hand in Hand, auch der Kunst und
der Pflege des öffentlichen geselligen Lebens wurde Aufmerksamkeit
geschenkt. Saalbau und Kunsthaus geben hiervon Zeugniß; jene
andern Zwecke fanden würdige Heimstätten, so das Kinderhospital
„zum Kind von Brabant", das „Rote Kreuz" des Vaterländischen
Frauenvereins, das Diakonissenhaus und das Elisabeth-Kloster;
ein Gebäude für die Volksküche ist im Bau begriffen.
Die Anlage der Trambahn nach Wilhelmshöhe, der Stadt
bahn von Bettenhausen durch die ganze Stadt nach Wehlheiden
sind ebenwohl große Annehmlichkeiten für die Bewohner Cassels.
^Jn dankbarer Erinnerung wurde dem um die Entwicklung
der Stadt hochverdienten Oberpräsidenten von Möller vor dem
Bildergallerie-Gebüudc in der Bellevue ein schönes Denkmal er
richtet; auf dem Opernplatz erhebt sich das Standbild unseres
berühmten Mitbürgers, des Componisten Spohr. Ein seiner
Vaterstadt mit großer Liebe anhängender, im Auslande lebender