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natürliche Abnahme der Quellen in den warmen und
trockenen Jahreszeiten, in denen der Verbrauch am
grössten ist, einen ungünstigen Einfluss; Weiterhin litt
die Ergiebigkeit der unterirdischen, die Quellen speisen-
den Wasser durch die Zunahme des Bergbaues auf dem
Habichtswalde, durch welchen die Wiasserliiufe ver-
ändert und abgeleitet wurden; auch die Anlage der
herrschaftlichen Wasserkünste wirkte in Imancher Hin-
sicht nachteilig auf die Wasserführung des Drusel-
grabens. Zeitweise mangelhafte Instandhaltung der
Quellen und Graben, unberechtigte Ableitung des Wassers
durch die angrenzenden Besitzer von Wiesen und Mühlen
und endlich unwirtschaftlicher Gebrauch und Verschwen-
dung innerhalb der Stadt selbst trugen jedoch, wie fast
überall so auch hier am meisten dazu bei, dass so
grosse und andauerde Notstände, wie sie uns überliefert
sind, entstehen konnten. i i
Die Bwe-gschaffienheit des Druselwassers kann von
Anfang an keine tadellose gewesen sein, da es in dem
offenen Graben allen Verunreinigungen schutzlos ausge-
setzt war, namentlich innerhalb der Dörfer, die es
durchfloss und durch die Mühlen, zu deren Betrieb es
diente. Dafür liefern die Acten und die gegen derartige
Verunreinigungen getroffenen Strafbestimmungen merk-
würdige Belege. Nicht genug dass die Schweine und
Schafe in und durch den Druselgraben getrieben, tote
Tiere, Schafgerippe, Lumpen und anderes darin aufge-
funden wurdenf), dass man darin sich wusch und
badete, nein! wiederholt und besonders von den Müllern
des Dorfes Wahlershausen wird gesagt, dass sie Ab-
tritte über dem Druselbache anfgestellt hätten und mit
deren Inhalt das Wasser verpesteten. Noch im Jahre
1816 berichtet der Stadtbaumeister von vier Abtritten„
x) Promemoria des
Repositur.
Sekretar
Robert
der
älteren
städt.