wurde, der nach dem gerade anwesenden Herzog Fried-
rich von Braunschweig den Namen Herzogsbrunnen
erhielt und heute noch besteht. Weitere Brunnen waren
innerhalb der ältesten Stadtteile: in der Essiggasse, vor
der Schlagd*), in der Weserstrasse, am Zuchtberge, auf
dem Markt, auf dem Brink, hinter dem Judenbrunnen.
Während des dreissigjährigen Krieges fand eine Auf-
nahme der vorhandenen Brunnen statt und man zahlte
in der Unterneustadt 5 Ziehbrunnen, in der Altstadt
15 Zieh- und Pumpbrunnen. Jedenfalls sind dies nur
die Öffentlichen Brunnen; innerhalb der einzelnen Grund-
stücke bestand ohne Zweifel schon damals eine viel
grössere Zahl. Nach einem aus dem Jahre 1843 her-
rührenden Verzeichnisse hatte die Altstadt 65, die Ober-
neustadt 53 Privatbrunnen.
Heute beträgt die Zahl der öffentlichen Brunnen,
unter denen sich keine Ziehbrunnen mehr befinden,
nur noch 26; ihre Tiefe reicht von 2 bis zu 14,40 m.
unter die Oberfläche ihres Standortes hinab und ihr
Wasserspiegel lag bei einer Messung vom Jahre 1885
vom oberen Brunnenrande abwärts auf 1,70 bis auf
8,90 m.
Das Grundwasser Cassels, in Welches die Brunnen
eingesenkt werden müssen, ist hart, da es im wesent-
lichen von den beiden Kalkhügeln, dem Kratzenberge
den Thalgründen zuströmt; seine Härte
wechselt von 20 bis zu 800. Zum Trinken, zum Waschen
und zu gewerblichen Zwecken ist es daher wenig ge-
eignet und teilweise unbrauchbar. Auch genügt sein
Vorrat nicht; denn im Sommer versiegen bei niedrigem
Stande des Grundwassers viele Brunnen.
Von jeher war deshalb die Wasserversorgung
Cassels ein Gegenstand der Besorgnis für die Staats-
*) An der ehemaligen Wüstenfeld´schen Zuckerfabrik.
Buc
O.
vo