Untertänigst ehrerbietigster Wunsch
an dcS
Regierenden Landgrafen
fl Helm des Neunten
H o ch f ü r st >. Durchlaucht
v o u d e r
Haupt- und R e si d e n z - Stadt Cassel.
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--^a fließt zum Meere der Vergangenheit,
Der hundertjahrge Tropfen hin der Zeit,
Noch, ach! gefärbt mit Blut! das Jahr auf Jahr,
Der Thronen Graun, der Völker Jammer war.
Du Schreckenbild! entweihe nicht den Tag,
Der dieses Jahr zum Frieden weihen mag!
O, steige Himmels - Kind! herab zum Fest,
Das beßre Zeit, die Menschheit feyren laßt! , ■
Noch liegt im Staube schmachtend manches Land.
Die Hände Tausender nur eine Hand,
Gefaltet ringend zu des Himmels Höhn;
Hier Mütter, die den Gatten sich erflehn,
Den Vater, Kinder hier, er sich den Sohn,
Bang' Völker, ihre Aerndten sich vom Thron.
O Hessen! dir har Wilhelm ihn verlieh«
Den Frieden — Ja! dein Jubel feyre ihn! ''
Beglücktes Volk! aus deinen Hütten stieg
Kein Seufzer auf, erpreßt durch Feind, durch Krieg;
Es schlug kein Blitz in deine Vesten ein,
Die Aerndte blieb in vollen Scheuren dein^
'Der Oelzweig schön gewunden'um Sein Gchwerdr,
War mehr Ihm als der blutge Lorbeer werth,
Den, ach! so oft nur Schlacht, nur Raub, nur Brand,
Ilm kämpfender Erobrer Scheitel wand.
Krieg, nichts als Krieg — Er gab den Frieden dir,
Der sichrer gegen jede Raubbegier
Wall-Mauer ist, als Heere als ihr Streit,
Es chats Sein Muth — Muth ist Entschlossenheit.
Geys Jubel dir, an diesem Heeren Tag
Den noch um Ihn, der Enkel feyren mag!
Weih das Jahrhundert ein, durch den Gesang!
Es blüh Fürst Wilhelms Haus! Er lebe lang!!!