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das Lariren wieder aufhört; womnter eigemkich kein weicher Leib, sondern ein wasserigter Abgang j
zu verstehen ist. Hat das Lariren von gelbst aufgehört, so kan auch der fernere Gebrauch des I
Salzes unterbleiben, oder man setzt es fort, wodurch nichts Übels zu befürchten ist. — Es '
wird wohl kaum einer Erinnerung bedürfen, daß bev dem Gebrauch des Glaubersalzes nur leicht
zu verdauende Speisen und leichte, nicht hitzige Getränke die besten Nahrungsmittel sind.
L) Von den Kennzeichen eines ächten und wahren Glaubersalzes.
DaS beste Glaubersalz muß rein, ohne 8arbe und durchsichtig seyn. Der Geschmack fal-
zigt, unangenehm, etwas bitter und kühlend auf der Zunge. Die Krystallen sind vierseitige
»der vielmehr plattgedrückte unregelmäßige würfel, oder ungleich sechsseitige Säumen, die sich in
schief abgestuzten, zweyseitigen, dachförmig zusammenlaufenden Endspitzeü endigen, welches aber
nur derjenige bemerken kan, der diese Sqlzart in großer Menge mit der nöthigen Sorgfalt zum
krystallisiren bringt. — Es darf übrigens keinen zusammenziehenden, noch kochsalzartigen Ge«
fchmack auf der Zunge spüren lasten. An der trockenen und warmen Luft verlieren diese Krystal
len ihr Lrysrallifarionswafser, welches ihnen das durchsichtige schöne Ansehen als Eis gab, im»
zerfallen in ein glanzloses weißes salziges Pulver. Die Krystallen verlieren unter diesen Umstän-
den die Hälfte von ihrer Schwere, werden durch eine gelinde Warme fließend mrd durch zugesetz
ten Kohlenstaub im Schmelzfeuer zu Schwefel-Leber verwandelt.
Es ist nunmehro noch anzuzeigen, auf was für Art das durchsichtige krystallinische Glauber»
salz aufzubewahren sey. Dieses geschieht bey großen Parthien in bedeckte Fässer von Tannen
oder Büchenholz an einem kühlen Ort. Kleine Quantitäten erfordern hingegen gläserne, thöncrne
oder sogenannte Steintöpfe. Würde sich das Salz, oder vielmehr die äußere Fläche der Krystal
len in Pulver verwandelt haben, so hat man dieserwegen bey der Anwendung nichts zu befürch
ten, sondern man nimmt allemal die Hälfte dieses Pulvers gegen das krystallinische Salz.
Aus dem Fabrik-Waarenlager, in der Salpetersiederey vor dem Weeserthor, wird nicht unter
Pfund, und zwar die ioo Pfund zu 12 Rthlr. mit Anrechrmnq der Emballage, gegen gleich
haare Zahlung verkauft. Bey einzelnen Pfnndcn ist das aufrichtige ganz reine Glaubersalz rt
bey dem Apotheker Herrn Peter Friedrich Delkeskamp, zum Adler in der Leipziger Straße der
Unterneustadt, das Pfund zu 4 Ggr. mit Abreichung des Gcbranchzettcls zu haben; wer aber
für ein oder mehrere Thaler verlangt, bekommt 8 Pfund für i Rthlr. Auch die übrigen Aiti-,
kel meiner Fabrikwaaren sind am vorbenannten Orte unter 25 Pf. für billige Preise zu erhaltim.
Briese und Geld erbittet sich postfrey
Carl Wilhelm Fiedler.
N. S.
§)
Ueber den großen Nutzen und Gebrauch des Glaubersalzes bey dem Vieh, werde ich nach. -
stens in der ökonomischen Monatsschrift des Herrn Rath Casparson die nöchige Nachricht geben..