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J. Diese Kranckhelt des Viehes bestehe > und woran sie zu erkennen,
II . Mit was vor HülssS-Mitteln sie zu prárvircli : und
III . Endlich auch zu cnriren , deren sichern jeder auf den Nothfall zu bedienen hat , und zwar
1 . Wird sowohl von alten als neuen Lcribenren davor aehalien , daß diese und dergleichen Seu
che nichts anders als ein ansteckendes gifftigeS hitziges Fieder sey, so in einer Vcrbicccnmg des bereits bey
solchen Thieren sehr starcken Geblüts herrühre. Es sey aber solche Seuche sonderlich demjenigen Viehe,
sowohl bey Leibe, sehr fsral, und wann es nrcht allzuhefflig, endlich durch einen Auön urff, es bestehe
? iun solcher tn Blattern , Beulen, rc. sich endigte. Woran nuy diese Kranckhelt zu erkennen, weisen satt-
am die bisher» oblerviiren Kennzeichen, jo mit der vorhergesetztcn Meynung übereinkommen. Denn da
findet sich bey diesen Beaten
i. Ein mercklicher und fiarcker Schauer überden gantzen Leid und Haut,
2. Verlieren sie allen Appetit zur Speise.
z. Hängen sie den Kvpff aus dze Erden, und sind schläferig.
4. Haben sie hitzigen mid stinckenden Athem
5. Die Augen sind feurig.
6. Werffen sich utt Stall hin und her, und haben keine Ruhe.
7. Sind schlcrg'oäuchig, und ziehen die Seiten hefftrg.
Trincken mehr, als sie sonsten gewöhnet.
9. Das Maul und die Zunge ist trocken und hitzig, auch ossters schwartz.
io. Uber den gantzen Leih bekommen sie eine Hitze,
ii. Im Rachen Beulen und Hitz- Blattern.
ir. Bey-eimgen findet sich Die Verstopffung des Harns und Leibes, bey andern aber Durchfall.
- i;. Noch bey andern grosses Aust stoffen aus dem Magen / und
14. Werden alle Zähne wacklend.
Ob nun wohl die jetzt gemeldte Anzeigungen zum Theil besonder- auch in andern Dieh-Kranck-
-eiten sich verspüren lassen,so ist aber doch diejes hierbey insonderheit mit anzumercken, daß, wann ein an
derer Zufall verspühret wird, und alsbald auch alle Kraffte des Viehes weg fallen, man auf diese gefährli-
chkLranckheit.al,o desto eher Reflexion machen solle.
. 1!. Prxfervation dienet nun hinwieder:
DasMderlaffen. Den Pferden und Horn- Vieh kan die Brann-Ader unter der Zunge, die Lungen-
Äder oder sonsten eine, so am besten zu finden, gelassen werden.
2. Ein halber Löffel geflossener Senff-Saamm ist alle früh Morgen, ehe bas Pferd abgefüttert wird,
»ntereine Handvoll angefeuchteten Hafer zu mengen, und zu essen geben , nach einer Stunde aber kan
orstlich die völlige Abfütterung geschehen.
g. Ist bereits in allen Apotheckcn oder bey theils Materialisten der wohlbekannte Tberlaca Diatcssron
oder Vieh-Theriae verbanden, von welchem man einem starcken erwachsenen Vieh einen gute» Löffel voll
in der Woche zwey bis dreymahl geben kan.
4. Dienet Fenchel und Dillen-Saamen aufBrod-Schnitten , nntButter überstrichen , gestreuet , und
ftüh morgens dem Vieh gegeben. ^ ^
5. Alle Woche -. oder?. mahl eine Zehe von einem Knoblauch- Haupte dem Vieh in Rachen gestecket,
>nd solches mit hinunter schlucken lassen.
6 Bey denen Pferden sonderlich, wie auch dem Rind- und Schweinen- Vieh, ist sehr nützlich ein Pul
ver von gleichen Theilen rohen Spreß-Glaß und Salpeter gemacht, und davon einem erwachsenen Stück
»ie Woche zweymahl, jedesmahl ein Loth in angefeuchtetem Futter zu fressen zu geben: Weilen aber da-
Spieß-Glaß bey dem t^aendeqPieh vyr verdächtig und schädlich gehalten wird, kan an statt deßen von
den andern Praservir-Mitteln eines ausgesehcfi wördeü.' . '
7 Nicht minder ist wohlgethän/wüna man da-Weh von emer Lauge von ungelöschten Kalcke, oder
' i» Ermangelung dessen, von Büchner reinen Alchen gemacht, etwas tnncken lasset-
%. Wird nicht minder hier;«/ dienlich seyn, die Ställe remauszusaubem, und mit Wacholder - Hol?,
Saded«um,Kühn-Hvltz,re. wohl auszuräuchern.
^ 9 . Auch