Weise des Mitteleinsatzes, der internen Prozesse, der Ent-
scheidungen, sollte aber die Universität weitgehend selbst-
verantwortlich regeln können.
Selbststeuerung der Universität ist damit gefordert und
eine dafür geeignete Entscheidungsstruktur gefragt, in der
gerade nicht Verantwortung diffundiert und verdunstet, son-
dern Verantwortlichkeiten dezidiert übernommen werden.
Ob wir dafür die Struktur unserer Gremien ändern müssen,
mit denen ja immerhin die GhK ihren heutigen Stand erreicht
hat, oder ob es gelingt, in der vorhandenen Struktur schwie-
rige Probleme zu lösen, Umverteilungen und Ungleichbe-
handlung im Interesse von Konzentration und Schwer-
punktbildung durchzusetzen, ist eine offene Frage. Ich habe
oben im Zusammenhang mit dem Aufbau der Forschung an
der GhK darauf hingewiesen, daß es in der Anfangsphase
nicht gelang, Forschungsschwerpunkte zu bilden. Ob dies in
einer anderen Entscheidungsstruktur damals hätte gelingen
können, ist heute kaum zu beantworten. Sicher scheint mir
aber, daß die Schwäche der Hochschulleitung gegenüber den
zentralen Gremien - Präsident, Vizepräsidenten und Kanz-
ler verfügen gemeinsam nur über eine Stimme von elf im
wichtigsten Ständigen Ausschuß, dem für Haushaltsangele-
genheiten und Hochschulentwicklungsplanung - die Hoch-
schule insgesamt in schwierigen Situationen schwächt. Sicher
scheint mir auch, daß die gesetzlich verbindliche Verteilung
der zentralen Entscheidungsaufgaben auf fünf parallel arbei-
tende Ständige Ausschüsse die Bildung einheitlicher Kon-
zepte massiv beeinträchtigt und unnötig hohe Koordinati-
onsanforderungen stellt.
Universität als Durchgangsort oder kulturelles Zentrum
Der Aufbau der GhK konzentrierte sich zumeist auf das Not-
wendigste: Arbeitszimmer, Labore, Seminar- und Hörsäle,
aber kein Studentenhaus, kein Audimax, kein großes Stu-
dentencafe, kein Gästehaus, kein Theater- und Konzertsaal.
Unser Studentenwerk- wirklich unser Studentenwerk, nicht
wie in anderen Hochschulregionen Hessens eines für meh-
rere Hochschulen - hat mit der GhK eine große Auf baulei-
stung erbracht, Wohnheime gebaut, Verpflegungsbetriebe
dem wachsenden Bedarf flexibel angepaßt, Beratungsdien-
ste entwickelt, BAfÖG und andere Fonds betreut. Drei kleine
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25 Jahre GhK